In Scherben

Kurzbeschreibung

Kappler ist ein Vollblut-Schutzmann vom alten Schlag und hat nach 30 Jahren Polizeidienst weder seinen Humor, noch seinen Optimismus verloren. Als Kappler und seine Kollegen bei einem nächtlichen Routineeinsatz mit einer Schusswaffe bedroht werden, wird die Situation für den erfahrenen Polizeibeamten lebensbedrohlich.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Torben Liebrecht
Drehbuch:Torben Liebrecht
Kamera:Jana Lämmerer
Schnitt:Max Fey
Musik:Rainer Schaller; René Arbeithuber
Länge:13 Minuten
Produktion: lüthje schneider hörl Film GbR Lüthje Schneider-Hörl, BR; HFF München;
Förderer:FFF Bayern

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Film folgt zwei Polizisten bei einem nächtlichen Einsatz. Er beginnt mit dem alltäglichen Leerlauf einer Fahrt mit dem Streifenwagen. Einer der Polizisten zeigt dem anderen ein freizügiges Foto auf seinem Handy und kauft in einer Tankstelle Blumen. Doch dann werden sie telefonisch zu einem Einsatz gerufen, bei dem sie einen Fall von häuslicher Gewalt erwarten müssen. Der Einsatz entwickelt sich auf eine unerwartete, tragische Weise und der Polizist tötet einen Menschen. Aber dabei ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Torben Liebrecht zeigt mit einer fast dokumentarisch wirkenden Sachlichkeit die Kausalkette, die zu dieser Tragödie führt. Dabei nimmt die Kamera weitgehend die Perspektive des Protagonisten ein und macht so deutlich, wie gering und irreführend die Informationen waren, die ihn zu den Schüssen auf den vermeintlichen Angreifer führten. Nicht nur optisch sondern auch akustisch erzählt er subjektiv, wenn er etwa direkt nach dem Angriff auf der Tonspur alle Geräusche extrem abdämpft, um so deutlich zu machen, dass der Polizist durch den Schock eine Zeitlang taub geworden ist. Liebrecht zeigt, wie extrem und irrational die Menschen in solch einer Situation reagieren. Es gelingt ihm darüber hinaus, in 13 Minuten stilsicher und atmosphärisch reich eine Tragödie zu inszenieren, bei der der Schießende im Grunde auch ein Opfer und der Getroffene im Grunde auch der Täter ist.