In der Arche ist der Wurm drin

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Film erzählt, warum von der Arche Noah keine Spuren mehr übriggeblieben sind. Er steht eindeutig im Schatten Walt Disneys, ohne jedoch die technische und gestalterische Perfektion von dessen Zeichenfiguren und der Animation zu erreichen. Auch die für das amerikanische Vorbild kennzeichnende Menschlichkeit und ebenso den liebenswerten Charme lässt diese deutsche Produktion vermissen.

Positiv sind dagegen hervorzuheben die Ansätze für die Grundsituationen, die dann jedoch durch die Animation nicht phantasievoll genug ausgeschöpft werden. Auch zeichnerisch weist der Film eine Reihe von hübschen Details auf. Geschick beweist er an einigen Stellen in der Integration von Realaufnahmen mit der Tricktechnik. Dem Wechsel der Aufnahme-Perspektiven lässt sich ein gewisser Reiz abgewinnen.

Als Hauptmangel empfand der Ausschuss, dass das Filmteam überzeugt war, etwas zu produzieren, das der kindlichen Vorstellungswelt entspricht. In Wahrheit ist jedoch etwas entstanden, das so ist, wie Erwachsene sich die Welt der Kinder denken. Mit Verfremdung der Stimmen und Simplizität der Komik ist es nicht getan. Auch hier zeigt sich letztlich die Schwäche des Drehbuches, dem es an Spannung und Witz fehlt und das auf weite Strecken nicht über Klischeevorstellungen (die Taufe der Arche, die Musik machenden Tiere, der zu breit ausgesponnene Streit zwischen den verschiedenen Decks der Arche, die zu oft wiederholten Bohr-Ausflüge der Holzwürmer, die schematische Charakterisierung etwa der Bären oder des Spechtes) hinausgelangt.