Im Zwielicht

Kinostart: 06.08.98
1997

Kurzbeschreibung

Ex-Cop und Alkoholiker verrichtet für ein befreundetes
Filmstar-Ehepaar Gelegenheitsjobs, bis er einen Briefumschlag
übergeben soll und dabei tief in die Vergangenheit seiner
Auftraggeberin eindringt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Thriller
Regie:Robert Benton
Darsteller:Susan Sarandon; Gene Hackman; Paul Newman
Drehbuch:Robert Benton; Richard Russo
Kamera:Piotr Sobocinski
Schnitt:Carol Littleton
Musik:Elmer Bernstein
Länge:94 Minuten
Kinostart:06.08.1998
Verleih:Universal
Produktion: Paramount Pictures, Paramount Pictures Corporation;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Film - und dies ist seine Stärke, konzentriert sich auf die
Lebensgeschichte eines alternden Kleindetektivs, der einmal
bessere Tage gesehen hat und jetzt von den Almosen und
Kleinstaufträgen eines berühmten Schauspieler-Ehepaares lebt. Das
Drehbuch entwickelt eine tradierte klassische Kriminalgeschichte,
die von der Regie und Kamera präzis und geradlinig als
Kammerspiel ins Bild gesetzt wird. Der kleine harmlose Auftrag
der Übergabe eines Briefumschlages entpuppt sich als Anfang eines
Fadens, der zu einem unentwirrbaren Knäuel verfitzt zu sein
scheint, aber zu den unerledigten Vergangenheiten der Figuren
führt.

Diese Kriminalgeschichte lebt von der schauspielerischen Präsenz
und Brillanz der Darsteller, allen voran Paul Newman. In den
Szenen des Films schwingt ein ernster, schicksalhafter, auch
melancholischer Grundton, der eigenartig berührt. Die Figuren
sind in dem Alter, in dem Sterben und Tod ein Teil des Alltags
wird. Schließlich wird der Hauptheld in die Zwickmühle genommen
und entwickelt nach und nach längst verschüttete Kräfte und
Möglichkeiten. Nach Genrepflicht begibt er sich auf die
Wahrheitssuche. Dabei gelingt es Newman überzeugend, diesen
inneren Prozeß und Weg mit seinem Auf und Ab transparent und
glaubhaft zu machen. Bei allem schwingt das latente Bewußtsein
mit, daß man letztlich doch auf der Verliererseite steht und
irgendwie zu einem Nebenrollen-Dasein verdammt ist. Diese in der
Figur angelegte generelle Lebensmüdigkeit mag vielleicht der
Anlaß sein, daß die Szenen des Films dann doch mitunter etwas
langatmig geraten.