Kurzbeschreibung
Ein 60jähriger, einsamer Buchhalter lernt ein 20jähriges, drogenabhängiges Mädchen kennen, nimmt sie bei sich auf und gewinnt durch diese Begegnung neuen Lebensmut.Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Ute Wieland |
Darsteller: | Heinz Bennent; Karina Fallenstein |
Drehbuch: | Ute Wieland |
Buchvorlage: | H.W. Kettenbach |
Kamera: | Karl-Walter Lindenlaub |
Schnitt: | Helga Borsche |
Musik: | Nick Glowna |
Länge: | 97 Minuten |
Produktion: |
Jury-Begründung
Dass dieser Film kleine stilistische Unsicherheiten enthält, dramaturgische Überreaktionen geringen Umfangs, dass er in einigen Entwicklungsphasen differenzierter hätte ausfallen können, wurde von der Mehrheit des Bewertungsausschusses angesichts der rundum gelungenen Leistung einer Erstlingsregie kritisch geringer bewertet. Das höchste Prädikat gebührt einem Film, der ein psychologisch schwieriges Thema - das Verhältnis eines 60jährigen Mannes zu einem 20jährigen rauschgiftsüchtigen Mädchen - mit außerordentlicher Delikatesse, geschmackvoll im Dialog, dezent im Spiel und subtil in der optischen Interpretation, souverän bewältigt. Nichts Plakatives haftet der Zeichnung der Charaktere an, weder im Milieu der verwirrten, enttäuschten jungen Generation, noch in der Behausung des arbeitslosen Buchhalters.Der Film steht und fällt mit der schauspielerischen Leistung seiner beiden Protagonisten. Heinz Bennent bedarf keines "Spiels", um den aus seinem seelischen Gleichgewicht geworfenen Kleinbürger, der herrlich begriffsstutzig alles mit sich geschehen lässt, was das ausgeflippte Mädchen mit ihm anstellt, überzeugend darzustellen. Auch Karina Fallenstein gelingt es, die Hektik des kranken Menschen, der seine Sehnsucht nach Zuwendung und Beständigkeit nicht zu unterdrücken vermag, glaubwürdig zu machen. Die Ehrlichkeit der Aussage, die menschliche Ausstrahlung und Authentizität der Schauplätze - die Stadt Köln stellt eine attraktive Kulisse dar - bewog die Mehrheit des Ausschusses, das höchste Prädikat zu vergeben.