Im Bann des Jade Skorpions

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Woody Allens jüngster Film ist eine tiefe Verbeugung vor den Kriminalfilmklassikern und Screwball-Komödien der dreißiger und vierziger Jahre. Hervorragende Dialoge – hier ein Lob an die offensichtlich gelungene Synchronisation -, eine im besten Sinne spannende und witzige Geschichte und vorzügliche Darsteller machen diesen Film zu einem unterhaltsamen Ausflug in Vergangenheit und Gegenwart der Kinokomödie. Woody Allen ironisiert sich auf angenehme Weise selbst in seiner Rolle als überheblicher und zugleich sensibler Versicherungsdetektiv, der unfreiwillig zum Handlager eines Juwelenräubers wird. Helen Hunt steht ihm in der Rolle der äußerlich eiskalten, in Wahrheit aber sehr emotionalen Karrierefrau in nichts nach. Auch die Nebenrollen sind bestens besetzt.

Eingestreut in die Handlung, in der es um Diebstähle und die Suche zweier Menschen nach der großen Liebe geht, werden zeithistorische Anspielungen, die dazu beitragen, den Zeitgeist um 1940, den Zeitpunkt der Handlung, zu beschwören. Gelungen sind auch alle technischen und handwerklichen Details, darunter der Set, die Kamera, die starke Bilder vor allem nächtlicher Schauplätze einfängt, und die Musik, die gekonnt zur Steigerung der Spannung und atmosphärisch dichter Momente eingesetzt wird.