Ich bin keiner von uns

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Film unternimmt den schwierigen Versuch eines Porträts eines
schwierigen Dichters, jedoch keines der üblichen Dichterporträts.
Zugleich ist es der Versuch, für anspruchsvolle literarische
Werke Bilder zu finden und in eine adäquate Form zu gießen. Diese
Filmcollage hat dabei einen schwierigen Balanceakt zu bewältigen.
Denn stets besteht die Gefahr, daß die Bilder die lyrischen Worte
verdoppelnd illustrieren, oder, andernfalls, ohne Bezug zu ihnen
bleiben. Dies und die darin sich zeigende Kunstgewerblichkeit
wurde auch von einer Minderheit des Ausschusses kritisiert. Die
Mehrheit hielt jedoch den Versuch, Lyrik zu visualisieren, für
gelungen. Hinzu kommt, daß es dem Filmemacher gelungen ist, sich
der Person Enzensberger, einer der bedeutendsten Intellektuellen
für die politische Entwicklung der Bundesrepublik, anzunähern,
unbekannte menschliche Seiten an ihm aufzudecken und es damit dem
Zuschauer zu ermöglichen, dem Künstler und Menschen
näherzukommen.