Hypnosia - A Dreamlike Movie
Filminfos
Gattung: | Experimentalfilm; Found Footage; Kurzfilm |
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Regie: | Harald Schleicher |
Drehbuch: | Harald Schleicher |
Schnitt: | Harald Schleicher |
Musik: | Richard Kristen |
Länge: | 14 Minuten |
Produktion: | Harald Schleicher |
Förderer: | FFA |
Jury-Begründung
Träume gelten als der Königsweg zum Unbewussten. Das Kino, das in übertragenem Sinn häufig mit dem Traum gleichgesetzt wird, hat diesem selbst von jeher Gestalt verliehen. Träume treiben die Handlung voran, geben Aufschluss über den Seelenzustand der Protagonisten, sorgen für Irritation und Spannung. Harald Schleicher stellt in seiner experimentellen Found-Footage-Collage Traumbilder aus unterschiedlichen Filmen zusammen und verknüpft sie mit Blicken auf die Figuren, die sich im Schlaf hin und her wälzen, lachen, sprechen oder plötzlich aufschrecken.HYPNOSIA – A DREAMLIKE MOVIE zeigt das Kino als Traumfabrik im wahrsten Sinne des Wortes. Wir tauchen ein in die unterschiedlichsten Traumwelten des Kinos, begeben uns auf Spuren der Kindheit, erleben bekannte bildliche Metaphern wie Türen zu verborgenen Räumen, Treppen, die keinen Halt geben, und Spiegeln, die es zu durchdringen gilt. Sexuelle Phantasien münden in Träume vom Fliegen und tiefen Abstürzen. Alpträume sind charakterisiert durch Gewalt und blutige Verletzungen. Am Ende locken schließlich paradiesähnliche Vorstellungen.
Mit viel Phantasie und Akribie hat Harald Schleicher eine Fülle filmischer Traumbilder zusammengetragen und montiert, mit denen er den Zuschauer in eine Art traumartigen Zustand versetzt. Unvermittelt geraten wir in immer neue und unerwartete Situationen, die auf den ersten Blick keinen logischen Zusammenhang aufweisen. Wie das Kino selbst haben die meisten dieser Träume mit Bewegung zu tun: Flucht, Verfolgung, Fliegen, Fallen. Schnell wird klar, dass der Schlaf im Film nicht erholsam ist. Der Blick auf die träumenden Protagonisten schafft aber zumindest für den Zuschauer etwas Erholung, bevor auch für ihn die nächste Traumphase einsetzt.
Allerdings ist der Zuschauer auch stets versucht, die Phantasiebilder zu deuten und damit nicht nur den Seelenzustand der Schlafenden, sondern auch die ordnende Struktur in der Abfolge der Traumsequenzen zu erkennen. Vor allem aber ist zumindest der filmaffine Zuschauer damit beschäftigt, die Originalfilme wieder zu erkennen, aus denen die Ausschnitte stammen. Insofern wird der traumähnliche Rezeptionszustand immer wieder durch Reflexion durchbrochen. Am Ende hat man Interesse, den Film noch einmal zu sehen und vor allem Lust, das eine oder andere der zitierten Werke in Gänze anzuschauen.