Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Der sympathische Kurzfilm erzählt eine einfache Geschichte mit einprägsamen Figuren. Die Handlung ist in einem realistischen Milieu angesiedelt, das Mitteleuropäern äußerst exotisch erscheint, handelt es sich doch um eine Stadt in Kasachstan. Hier, in einer Markthalle, stiehlt sich ein Junge Essen und Geschirr zusammen, um ein Festmahl ganz spezieller Art mit seinem Hund vorzubereiten. Diese kleine Begebenheit erzählt der Film, ohne sich in Sozialpathos oder heuchlerischer Betroffenheit zu verlieren; im Gegenteil, die runde Geschichte lebt vom ganz Alltäglichen. Der Film kommt fast ganz ohne Sprache aus und besticht durch gutes Timing. Auch Licht- und Farbgebung überzeugen nicht nur in der originellen Eröffnungszene. Soweit man von einer Moral überhaupt sprechen kann, so ist sie ganz unaufdringlich und verliert sich vollends im Vergeben derjenigen, die der kleine Held des Alltags eigentlich bestohlen hat.