Homerun

Kinostart: 24.08.95
1995
Filmplakat: Homerun

Kurzbeschreibung

Legendärer amerikanischer Baseball-Spieler, der sich durch besondere Härte udn einen exzessiven Lebensstil ausgezeichnet hat, beauftragt einen Journalisten, der Mühe hat, zwischen Legende und Wahrheit zu unterscheiden, seine Lebensgeschichte aufzuzeichnen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm; Biopic
Regie:Ron Shelton
Darsteller:Tommy Lee Jones; Lolita Davidovich; Robert Wuhl
Drehbuch:Ron Shelton
Buchvorlage:Al Stump
Kamera:Alan Boyd
Musik:Elliot Goldenthal
Länge:121 Minuten
Kinostart:24.08.1995
Verleih:Warner
Produktion: Warner Bros. International, Calif. Regency Enterprises, Hollywood. Calif./Alcor Films, Los Angeles, Calif.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Für sein größtes Problem findet der Film selbst die Worte: "Erzählen Sie, dass der größte Baseball-Spieler, der je gelebt hat, außerdem der größte Mistkerl war - wen soll das interessieren" Tommy Lee Jones in der Rolle des Ex-Baseball-Stars bewältigt dieses Problem bravourös. Er spielt das alternde Wrack des auf seine einstige Größe fixierten Sportidols überzeugend. Gekonnt ist die Introproduktion , die ihn als egozentrischen und exzentrischen, polternden Psychopathen zeichnet, noch ehe er überhaupt zum ersten Mal im Bild zu sehen ist. Auch wenn die anschließende Autofahrt allzusehr ausgespielt ist und dem Hauptdarsteller die Zügel zum Overacting lockert, gelingt es Tommy Lee Jones, seine Rolle in den Griff zu bekommen, und sich von dem seine Umwelt terrorisierenden Ekel durch die allmähliche Aufarbeitung seiner Vergangenheit fast schon zu einer Sympathie-Figur zu entwickeln.

Schicht für Schicht wird die Legende entlarvt, die verletzlichen Seiten des ehemaligen Stars treten hervor, der nun auch die Schwächen des Alters und die Folgen seiner exzessiven Lebensweise zu spüren bekommt. Hier gewinnt der Film fast schon tragische Dimension. Zugleich lässt diese Aufarbeitung die vorsichtig keimende Freundschaft zu dem Biografen glaubhaft erscheinen, eine Rolle, die mit Robert Wuhl allerdings bläßlich besetzt ist. Dass er der höchstbezahlte Sportreporter der Vereinigten Staaten sein soll, erscheint nur als Behauptung.

Diese erschütternd demaskierende Sportlerporträt ist vielleicht anstrengend zu sehen, aber auch spannend - und es hinterlässt Nachdenken.