Höchste Zeit, Herold!
FBW-Pressetext
Der Superheld Herold muss sich seiner größten Aufgabe stellen: Seine Tochter Ursel hat Geburtstag und wünscht sich ein Geschenk von ihm. Der pünktlichen Ankunft bei den Festlichkeiten stehen jedoch 13 kreative Prüfungen voller Witz, Charme und Spannung im Weg, die Herold rechtzeitig lösen muss. Und das nicht nur mit Muskelkraft. Eine Prüfung besteht zum Beispiel darin, eine Gruppe von Menschen in Toilettenpapier einzuwickeln, in einer anderen muss er seine ganze Gerissenheit dazu verwenden, um einer Horde Reporter zu entkommen. Herolds filmische und höchst amüsante Reise wird durch die Sprecherin Anna Mateur erzählt. Sie schafft es durch ihre vielseitige Stimme und lebendigen Erzählung Spannung und Humor in die einzelnen Prüfungen zu bringen. Auch die Soundkulisse, die jede Bewegung untermalt, wird schon den kleinsten Zuschauer eine Freude bereiten. Basierend auf Anke Kuhls gleichnamigem Bilderbuch, ist HÖCHSTE ZEIT, HEROLD! eine gelungene und spaßige Adaption einer beliebten Geschichte.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kinderfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Francie Liebschner |
Drehbuch: | Lutz Stützner |
Buchvorlage: | Anke Kuhl |
Kamera: | Jan Mildner; Sarah Schulz |
Schnitt: | Stefan Urlaß |
Musik: | Frieder Zimmermann |
Länge: | 8 Minuten |
Produktion: | Balance Film GmbH |
Förderer: | FFA; BKM; MDM; Kulturstiftung Sachsen; SLM |
Jury-Begründung
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.Herold ist eine Mischung aus Ritter und Superheld. Und so wirkt dann auch sein athletischer Körperbau, den er im knallengen Dress bestens präsentieren kann – jedes Kind hat das schon mal irgendwo gesehen. Und Herold ist auch Papa einer Tochter. Die wartet auf ihn, weil sie Geburtstag hat und er versprochen hat, mit einem coolen Geschenk vorbeizukommen.
HÖCHSTE ZEIT, HEROLD! ist die Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchs von Anke Kuhl. Der Animationsfilm ist – nach Ansicht der Jury – kurz und knackig erzählt, verfügt über Witz und Tempo und führt große und kleine Zuschauer durch eine äußerst charmante Geschichte.
Auf seinem Weg zur Tochter hat Herold 13 Prüfungen zu bestehen. 13 Aufgaben, die genauso einfallsreich wie humorvoll sind. HÖCHSTE ZEIT, HEROLD! handelt von Rittern, Monstren, Drachen, Wesen also, die viel Raum in der kindlichen Vorstellung einnehmen. Ausgenommen angenehm hat die Jury daher empfunden, dass der Film ganz ohne Effekthascherei auskommt. Er lässt seinen glotzäugigen Helden skurrile Varianten mittelalterlicher Prüfungen bestehen, für die Herold nicht einmal besonders heroisch sein muss. Ob Drachensau, Toilettenpapiermumien oder Feuerberge, Angst braucht niemand vor diesen Erscheinungen haben, obwohl immer auch ein Hauch von Abenteuer den Film durchzieht.
Die Animation des Kurzfilms ist flüssig, kindgerecht und farblich, der Buchvorlage entsprechend, eher zurückhaltend. Die Linienführung comichaft klar.
Erfreut haben die Jury auch die in Reimform gesprochenen Bildtexte. Hin und wieder holpert zwar ein Vers, aber das macht nichts, denn Kinder lieben Reime und wenn die dann auch noch so lustig sind, wie in HÖCHSTE ZEIT, HEROLD!, dann wird es nicht lange dauern, bis der eine oder andere auswendig gelernt ist.
Kontroverser diskutiert hat die Jury dagegen das Verhältnis von aufgeregt-schriller Sprecherinnenstimme zur Bildästhetik. Die erwachsene Jury hat deren aggressiv-schrille Tönung eher abschreckend empfunden, konnte sich aber vorstellen, dass sie der kindlichen Vorstellungswelt dieser Geschichte entgegenkommt.
HÖCHSTE ZEIT, HEROLD! ist ein gelungener Kurzfilm für jüngere Zuschauer, an dem aber sicherlich auch deren Eltern Spaß haben werden. Er kann als Hommage auf Väter verstanden werden, die von ihren Kindern als ganz private Helden verehrt werden. Der Film zeigt beiden, Vätern und Kindern, dass es keines Helden bedarf, um ein prima Vater zu sein. Für so viel Spaß und kreative Umsetzung vergibt die Jury gerne das Prädikat besonders wertvoll.