Himmelsheim

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In einem altfränkischen Dorf im Schatten zivilisatorischer Errungenschaften bricht mit dem Bau einer Durchgangstraße der technischen Fortschritt ein. Die Tunnel- und Straßenbauer wirbeln die zwanzig Seelengemeinschaft durcheinander, gleichwohl reagieren die meisten eher lethargisch. Zwar lässt der Film seine einfachen Menschen in dokumentarischen Heimatfilmmilieu siedeln, aber mit satirischen und manchmal tragikomischen Elementen gibt er dem Genre eine neue kritische Dimension. In vielen kleinen gut geschnittenen Episoden gelingt der Dramaturgie, das Typische der Menschen ebenso wie ihre kollektiven Verhaltensweisen zu verallgemeinern.

Die eine oder andere Episode empfindet der Ausschuss als überflüssig für die Sichtbarmachung der zeitkritischen Perspektive, etwa die Entführungsszene sowie die Ausuferung der Einfälle gegen Schluss, weniger wäre mehr gewesen. Nur scheinbar nebenbei ist der Film ein ökologisches Plädoyer.