Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Der film analysiert ein deutsches Medienphänomen und weist damit weit über eine übliche Dokumentation hinaus. Er zeigt außer einem Porträt zweier populärer Sängerinnen auch ein Psychogramm einer Familie und ein Soziogramm von Stars und ihrem Publikum. Durch die einfühlsame Gestaltung entsteht immer mehr Spannung und Interesse an der Geschichte. Filmische Mittel werden sparsam eingsetzt und ordnen sich in angenehm zurückhaltender Weise der Geschichte unter. Eine empathisch geführte Kamera beobachtet sehr genau; die sorgfältig gewählten Bildausschnitte beschreiben undaufdringlich die Personen und ihr Umfeld. Allenfalls durch den Blickwinkel und das Ambiente wird ab und zu das Geschehene kommentiert. Auch die ruhige Montage erlaubt ein genaueres Hinsehen und ermöglicht Sympathie und Verständnis für Haupt-Personen und ihre Fans. So wird die Mentalität der Hellwigs dem Zuschauer ganz ohne Kommentar schrittweise deutlich und erklärbar. Der Unterhaltungswert der volkstümlichen Musik wird nicht denunziert, sondern erhält auch durch die genauere Betrachtung des Publikums und seiner Begeisterung eine andere Dimemsion, die zum Nachdenken anregt.