Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Den hochliegenden Horizont, den das Anfangsbild verspricht, erreicht und hält diese sensible Umsetzung eines Romans von Thomas Hardy. Sehr stimmig erzählt und beeindruckend durch darstellerische Leistungen, Bildaufbau, Kameraführung, Ausstattung und Kostüme, entfaltet sich eine tief anrührende und tragische Liebesgeschichte. Das prüde England des ausgehenden 19. Jahrhunderts findet in der Filmerzählung eine visuelle Entsprechung. Die unerfüllbare, gesellschaftlich geächtete Liebe zwischen Cousin und Cousine, die unverheiratet zusammenleben, gewinnt durch das Spiel der Hauptdarsteller glaubhafte Leinwandpräsenz. Unsentimental und ohne Effekthascherei inszeniert, vermeidet der Film die vielen Klippen einer Literaturverfilmung und besteht als eigenständige Leistung.