Herr K. und die Bürokratie

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Dies ist eine witzige und prägnante Parabel auf die Torheiten von
Dienstvorschriften und bürokratischen Regeln. Ein junger Mann,
der in seinem Büroraum sitzt, wird das Opfer der eigenen
Engstirnigkeit, da er jeden Buchstaben - im wahrsten Sinne des
Wortes - von Dienstvorschriften befolgt, die eine alte
Schreibmaschine wie von Geisterhand auf Papier druckt. Am Schluß
der Geschichte hat er sich in der Falle der Bürokratie verfangen
und hält schlafend eine Bürolampe in der Hand, die laut
Vorschrift am anderen Ende des Schreibtisches stehen soll, dort
aber aufgrund der genau angegebenen Zentimeter gar keinen Platz
mehr hat.
Der Ausschuß war sich einig, daß diese surreale Geschichte
prägnant und stimmig erzählt wird und auch der Darsteller gut in
seine Rolle paßt. Beanstandet wurde allerdings, daß die
Entwicklung der Handlung allzusehr voraussehbar sei und am Ende
die Pointe eher flach wirkte. Vieles wird hier nur im Ansatz
gezeigt und dann nicht zu einem wirklich absurden Ende geführt.