Helle
FBW-Pressetext
Der buchstäbliche „Sprung ins kalte Wasser“ wird hier in schnörkellosen, fein durchdachten Bildern erzählt. Justus von Daniels gelingt es hervorragend, die Angst und Bedrohlichkeit der Situation durch poetisch überhöhte Traumbilder zu vermitteln. Ohne Text schafft Helle allein durch die Kraft der Bilder eine unheimliche und mythische aufgeladene Atmosphäre. Ein Sog, dem man sich gerne hingibt.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Justus von Daniels |
Darsteller: | Erich Schwarz; Julia Laurentius |
Drehbuch: | Justus von Daniels |
Länge: | 4 Minuten |
Produktion: | Kruppa & Matthiessen, LIONELFILM |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Nach dem „Sprung ins kalte Wasser“ „schwimmt man sich frei“, “geht der Sache auf den Grund“, „taucht wieder auf“ und strebt dabei von „der Dunkelheit ins Licht“, um schließlich „frei zu atmen“ zu können. Diese Redewendungen hat Justus von Daniels wörtlich genommen und sich durch sie zu einem Kurzfilm inspirieren lassen, der völlig auf Text verzichtet und sich statt dessen ganz auf die Kraft seiner Bilder verlässt.Ein junges Mädchen zögert an einem Schwimmbecken vor dem Sprung ins Wasser. Ein älterer Herr beobachtet sie dabei, kann oder will ihr aber nicht dabei helfen, ihre Ängste zu überwinden. Der Sprung ins Wasser wird zu einer Initiationspassage, bei der die junge Frau sich ihren Ängsten stellen muss, um schließlich ins Helle und in die Freiheit zu gelangen.
Jede Einstellung des Films ist poetisch überhöht und wirkt nicht real, sondern eher wie ein Traumbild. Das ist ästhetisch überzeugend gelöst, und so hat dieser Film eine ganz eigene, teils unheimliche, teils mythische Atmosphäre, die die FBW-Jurymitglieder so gefangen nahm, dass sie dem Film gerne ihr „Freischwimmerabzeichen“, das Prädikat besonders wertvoll zuerkennen.