Heimkehrer

Kurzbeschreibung

Ein junger Soldat kommt von einem Auslandseinsatz zurück.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Richard Böhringer
Drehbuch:Richard Böhringer
Länge:7 Minuten
Produktion: gingermedia Richard Böhringer, Richard Böhringer; Katrin Hohendahl; ifs;
Förderer:FFA

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Idylle des kleinen Häuschens in der deutschen Landschaft ist trügerisch, denn gerade wenn sich in der Heimat äußerlich gar nichts verändert hat, wird dadurch nur um so deutlicher, wie fremd diese Welt seiner Jugend dem Heimkehrer geworden ist.

Den Filmemachern gelingt es, diese Aussage sowohl atmosphärisch wie auch erzählerisch plausibel darzustellen. Zum Teil mit großem technischen Aufwand wie Kranfahrten und Steadycam wird hier in erster Linie ein Stimmungsbild geschaffen. Gekonnt wird dabei mit Requisiten (der alten Blechdose) und Tieren (Schildkröte und Hund) gearbeitet, um filmisch die Gemütslage des jungen Heimkehrers deutlich zu machen.

Die wenigen gesprochenen Sätze sind pointiert gesetzt, und auch das letzte Bild, das wie eingefroren wirkt, ist gelungen. Nicht so überzeugt war die Jury von den Darstellern: der junge Mann wirkt überhaupt nicht wie ein Soldat nach einem Kriegseinsatz, sondern eher wie einer der vielen ganz normalen Wehrdienstleistenden, die am Wochenende nach Hause fahren, und die Mutter ist eindeutig zu jung. Es mag ja sein, dass auf dem Lande die Frauen schon viel früher als in der Stadt ihre Kinder bekommen, aber es geht hier ja um die filmische Wirkung, und da scheint sie auf den ersten Blick eher die Schwester als die Mutter des Protagonisten zu sein.

Aber davon abgesehen ist „Der Heimkehrer“ ein beeindruckender impressionistischer Kurzfilm, der als weitgehend in sich stimmige Gesamtleistung ein Prädikat verdient hat.