Heimat, süße Heimat
Kurzbeschreibung
Liebevolle Beschreibung der unspektakulären Alltagsereignisse in einem tschechischen Dorf, in deren Mittelpunkt ein cholerischer Lkw-Fahrer und sein trotteliger Gehilfe stehen.Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
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Gattung: | Komödie |
Regie: | Jirí Menzel |
Darsteller: | János Bán; Marián Labuda |
Drehbuch: | Jirí Menzel |
Schnitt: | Jirí Brozek |
Musik: | Jirí Sust |
Länge: | 103 Minuten |
Kinostart: | 28.05.1987 |
Produktion: | |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
Dass dies ein „kleiner“ Film ist, macht seine Qualität aus. Das alltägliche Geschehen in der (sozialistischen) Dorfgemeinschaft will er nicht „aufmotzen“ zu einem Sinnbild des Lebens, gibt aber dennoch das Typische, immer Wiederkehrende, Bewegende und doch Alltägliche des menschlichen Zusammenlebens wider, wird also doch sinnbildhaft. Diese Widersprüchlichkeit, auch dass „die Heimat“ die Welt wider- und doch nicht widerspiegelt, diese „Dialektik“ also (nimmt man das Wort als Beschreibung eines Verfahrens und nicht einer Ideologie) kennzeichnet die Geschehnisse wie die Personen des Films: es gibt keine Karikaturen, keine Persiflagen, keine Chargen, „Knalltypen“ oder Dorftrottel (obwohl der Film unübersehbar einen solchen in den Mittelpunkt der Handlung stellt), sondern die Figuren und Ereignisse des Films sind in sich „rund“, haben bedenkliche, wie liebenswerte Momente, Zorn wie Mitleid und Sympathie erregende Züge.Die Dramaturgie des Films (einschließlich Liebesgeschichte, sozialistischem Bürgermeister, „running gag“ eines gefährlich-leichtsinnigen Alltagsumgangs mit Streichhölzern usw.), die Aufnahmen (mit landschaftlichen und ländlichen Schönheiten), die Gags (mit den Alkoholika der „siebten Stufe“, den Vor- und Nachteilen einer guten Tauchkondition und landärztlicher Lebensweisheit), die Personen wie die Atmosphäre und das Milieu – das alles „stimmt“ in diesem Film, macht ihn liebenswert und nachvollziehbar.
Warum also kein Prädikat „besonders wertvoll“? Das alles gab es schon mal, gibt es und wird es hoffentlich immer wieder geben. Nichts Neues ist daran – bei all seiner Qualität! Und gerade hierin unterscheidet sich, meinte die Mehrheit des Ausschusses, die Qualität dieses Films von jener überragenden Qualität, die für ein „besonders wertvoll“ erforderlich ist.