Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Diese Tragikomödie erzählt nicht nur eine menschlich anrührende Geschichte voller Witz und Bauernschläue, sie ist zugleich eine Chronik der gewaltigen Veränderungen, die in China vorgegangen sind und vorgehen. Die an Charly Chaplin erinnernde Geschichte vom blinden Mädchen und ihrem Wohltäter wird zunächst sehr distanziert, beinahe kalt erzählt, dann aber zunehmend mit liebevoller Wärme erfüllt. Das Quartett der rührenden alten Männer darf sich in seinem fürsorglichen Bemühen um die Blinde an komischen Einfällen einander überbieten. Dabei verliert der Film nie die Bodenhaftung mit der sozialen Realität, vor deren Hintergrund er spielt. Ungeschönt wird chinesische Wirklichkeit gezeichnet, in der Fabriken geschlossen werden, soziale Absicherung fehlt und kapitalistische Konsumlust und Raffgier eine erschütternde menschliche Kälte verbreiten. In dieser mitleidlosen Gesellschaft lernen die alten Männer, Verantwortung zu übernehmen und machen dadurch selbst einen Veränderungsprozeß durch.