Hallo, Mr. President

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Hat der mächtigste Mann der westlichen Welt ein Recht auf Privatleben wie jeder andere Mensch seines Landes? Dass ein Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika die kleinen Selbstverständlichkeiten des Alltagslebens nicht mehr selbst erledigen kann und darf, nimmt er erstaunt zur Kenntnis. Dass die Liebesbeziehung des verwitweten Staatsoberhauptes zu einer attraktiven Frau zum Politikum wird und nicht nur das weiße Haus, sondern eine ganze Nation in seinen Grundfesten erbeben lässt, will er nun ganz und gar nicht akzeptieren. Micheal Douglas verkörpert auf souveräne, elegante und allzeit glaubhafte Weise den Präsidenten in Nöten. zu darstellerischen Hochform in diesem Film aufgelaufen, würde Douglas den Amerikanern als realer Präsident sicher gut anstehen. Annette Bening als des Präsidenten Freundin ist eine gute Wahl. zwischen zauberhaft mädchenhaftem Charme und selbstbewusster fraulicher Reife schwebend spielt sie ihre Rolle auf überzeugende Weise. Glänzend auch die Besetzung der Personen im direkten Umfeld des Präsidenten: Martin Sheen und Michael J. Fox machen ihre großen Nebenrollen zu ebenbürtigen Hauptrollen.
Ohne Action und besondere dramaturgische Höhepunkte ist der Film durchgehend vergnüglich anzusehen und baut behutsam eine sehr stimmige Atmosphäre auf. Mie gerät er in Gefahr ins Kitschige abzugleiten.
Für Unterhaltung auf hohem Niveau zeichnet Rob Reiner verantwortlich, dessen inszenatorische Kraft einen filmisch perfekten Streifen wie aus einem Guss garantiert. Alles in allem ein gelungenes und sehr amüsantes Märchen, das den Zuschauer verzaubern kann.