Hai oder Hyäne

Filmplakat: Hai oder Hyäne

FBW-Pressetext

Fritzi und Kalle Piepen leben nach der Trennung ihrer Eltern mit ihrer Mutter, ihrer Oma, ein paar Islandpferden und dem unsichtbaren Wichtel Nisse glücklich auf der Insel Mommsen. Als eines Tages Mama Leos neuer Freund Amir mit seinen Kindern Ava und Bo zu Besuch kommt, ist Fritzi erstmal nicht so begeistert. Vor allem, weil Amir schon am ersten Tag Fritzi, die ihre neue myoelektrische Handprothese am liebsten an der Steckdose vergisst, betroffen die Frage stellt, wie das denn passiert sei. Genau solche Fragen nerven Fritzi, denn schließlich kommt sie sehr gut mit einer Hand klar. Als dann Amir auch noch den Pudding isst, den die Oma ganz klar für den Wichtel Nisse rausgestellt hat und deshalb offenbar den Hof verlassen hat, ist der Ärger groß. Ob die Kinder Nisse wiederfinden können und dann wieder Friede im Hause Piepen einkehren kann? Die Filmemacherin Britt Dunse nennt ihren neuen Film liebevoll selbst eine „Mutmachgeschichte“. Und es ist genau diese Botschaft, die der Film auf eine spielerische, leichtfüßige Art vermitteln möchte. Dass mit Fritzi eine Protagonistin mit Behinderung im Zentrum der Geschichte steht, wird wunderbar selbstverständlich erzählt. Auch und gerade durch die natürliche Darstellung von Fritzi Bachmann als Fritzi zeigt sich, dass junge Menschen mit ihrer Behinderung nicht zwangsläufig hadern und sie mitten im Leben stehen. Die Geschichte, die letzten Endes zur Wiedervereinigung der Hausgemeinschaft mit dem guten Geist Nisse führt, ist kindgerecht erzählt, der vielfältige Cast, allen voran die Kinderdarstellenden, sind exzellent geführt und der Spaß, den alle vor der Kamera hatten, ist für alle kleinen und großen Zuschauenden spürbar.
Prädikat besonders wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film HAI ODER HYÄNE erzählt unspektakulär und liebevoll die Geschichte einer Patchwork- Familie auf dem Hof der fiktiven Nordseeinsel Mommsen. Amir, der neue Freund von Mutter Leo, kommt zu Besuch mitsamt seinen beiden Kinder. Eine Hauptrolle spielt die zwölfjährige Fritzi, die nur eine Hand hat. Womit sie samt Prothese gut zurecht kommt, außer wenn sie darauf angesprochen wird; dann haben entweder „Hai oder Hyäne“ die Hand abgebissen.
Mit zum fröhlichen Familiensetting gehört der skandinavische Wichtel Nisse, der, obschon unsichtbar, Haus, Tiere und Familie beschützt. Wütend verlässt er den Hof, als der nichtsahnende Amir heimlich den für ihn bestimmten Pudding verspeist.
Amirs Kind Ava macht sich auf die Suche nach Nisse. Worauf die ganze Familie fieberhaft nach Ava sucht – mit Pferden und Kutsche. Fritzi schließlich findet Ava im Watt der Nordsee. Amir entschuldigt sich und der gute Geist Nisse kehrt zurück.

Große Themen werden in diesem kleinen Film verhandelt: Scheidungserfahrung, Patchwork- Familie, Umgang mir körperlicher Beeinträchtigung, Wichtelglaube.
Das ganze geschieht, so die Meinung der Jury, mit absolut leichter Hand, vielleicht manchmal mit etwas hölzernen Dialogen, die jedoch den Unterhaltungswert in keiner Weise trüben. Insbesondere die Kinderdarstellenden spielen wunderbar und stehen eindeutig im Mittelpunkt der Inszenierung. Sie bereiten Essen zu, reiten, lenken Pferdekutschen, kommunizieren bestens über altmodische Funkgeräte. Für die Jury ist HAI ODER HYÄNE ein Film, der auf liebevolle und sympathische Weise die Selbstermächtigung von Kindern feiert. Sehr gerne zeichnet die Jury den Film mit dem höchsten Prädikat BESONDERS WERTVOLL aus.