Grün
FBW-Pressetext
Ein anarchistischer Film zum Thema „Mit dem Essen spielt man nicht!“, der verblüffende Einsichten in den Nahrungskreislauf bietet. Kreativ und originell ist die Animation, ganz realitätstüchtig und gleichzeitig märchenhaft und surreal. Es gibt viele verfremdete Alltagsdinge, grün-fressende Löffelpflanzen und zum Ende das große Gurkenchaos.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Kyne Uhlig |
Darsteller: | Heidi von Glasow |
Drehbuch: | Kyne Uhlig |
Länge: | 10 Minuten |
Produktion: | Uhlig und Hillebrand GbR |
Förderer: | FFA; Filmstiftung NRW; KJDF |
Jury-Begründung
„Mit dem Essen spielt man nicht!“, die alte erzieherische Mahnung wird in dieser Realtrick-Animation künstlerisch-anarchistisch ad absurdum geführt, wenn zur Freude kleiner und großer Zuschauer weiße Champignons, gelbe Paprika und grüne Gurken produziert, animiert und destruiert werden.Schon das erste Bild, in dem inmitten einer realen Küchenumgebung ein Mädchen – gestaltet in schwarz-weißem Foto-Trick – ein Bild malt, nimmt den Zuschauer für die Geschichte ein. Durch einen hereinstürzenden gefräßigen Löffel wird die kleine Malerin zwar zunehmend behindert, findet aber immer wieder neue Mittel und Wege, ihre Tätigkeit fortzusetzen und damit ihre Umgebung aktiv und kreativ zu verändern.
Schließlich purzelt sie real in ihre in abstrakten Farbflächen neu gestaltete Welt. Dieser Übergang von der schwarz-weißen Animationsfigur ins farbige Realbild bildet den künstlerisch gelungen Abschluss einer fantastischen Geschichte, die sehr schön und einfallsreich animiert ist und den Zuschauer über zehn Minuten mit stets neuen Ideen und Wendungen amüsiert und fesselt.
„Wo führt das hin?“, fragt man sich, wenn auf Grundlage der Farbenlehre in einem kreativen Feuerwerk und unterstützt durch ein ausgefeiltes Sound-Design immer neue Elemente – Gegenstände oder Überreste des alltäglichen Gebrauchs – eingeführt, animiert und neu montiert werden. Assoziationen zu gen-manipulierter Nahrungsproduktion und subventionierter Lebensmittelvernichtung sind erlaubt bei diesem fantasievollen und mitreißenden Plädoyer für nicht nachlassendes Engagement und eine kreative (Um-)Gestaltung der Welt, das große Freude bereitet.
Der Bewertungsausschuss hat dem Film deshalb einstimmig das höchste Prädikat zuerkannt.