Graphit auf Leinwand, 1920x1080 PX
FBW-Pressetext
Eine Künstlerin in einer Zelle, die Wände ihre Gedanken: Sie ist eine Gefangene ihrer Selbst. Der eindringliche Experimentalfilm Graphit auf Leinwand beschreibt die Welt eines Künstlers auf dem schmalen Grad zwischen Imagination und Depression, zwischen Kreativität und Wahn, und bedient sich dabei sehr geschickt einer Reihe künstlerischer Ausdrucksformen von Fotografie bis Tricktechnik. Absolut sehenswert auch für jene, die sonst nur schwer Zugang zu Experimentalfilmen finden.
Filminfos
| Gattung: | Experimentalfilm; Kurzfilm |
|---|---|
| Regie: | Hanni Welter |
| Darsteller: | Hannah Kobitzsch; Barbara Seifert; Lilian Amen; Andreas Haller |
| Drehbuch: | Hanni Welter |
| Webseite: | graphitaufleinwand.de; |
| Länge: | 10 Minuten |
| Produktion: | MovieBrats GmbH, FH Würzburg |
| Förderer: | BLM |
Jury-Begründung
Mit ihrem Foto- und Montagefilm ist der Regisseurin ein formal spannendes wie auch inhaltlich fesselndes Porträt einer jungen Frau gelungen, die gefangen im Kontext von Kunst und Selbstreflexion Qual und Abgrund ihrer eigenen Kreativität durchlebt.Realfilmelemente - wie der Besuch einer Galerie in der Eingangs- und Schlusssequenz - werden eng mit verschiedenen künstlerischen Produktionstechniken, wie beispielsweise Malerei, Zeichnung und Typografie verwoben und in einen sinnfälligen psychoanalytischen Fluss gebracht. Die Bilder erscheinen dicht, überwältigend und facettenreich.
Graphitzeichnungen von Augen verdoppeln sich auf den leeren Galeriewänden und laufen als bewegtes Bild über sie hinweg und auf die Betrachterin zu, die ausgeliefert in der Mitte des Raumes steht. Momente von Stillstand und Bewegung werden zur filmischen Strategie ebenso wie die surrealistische Bildästhetik, wenn ein Schwall von Buchstaben aus dem Mund der Mutter fällt, die als graphische Animation auf die junge Frau einredet oder wenn eine Schere beim eigenmächtigen Versuch der Protagonistin sich die Haare abzuschneiden eine gefährliche Eigendynamik entwickelt. Die Jury befand einstimmig, dass der Regisseurin mit dem Film ein eigenes originäres Kunstwerk gelungen ist.