Gottes schöne Welt in den Adern

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat den Film mit der nach Art. 8 Abs. 2 VV-FBW hinreichenden Mehrheit von 2:2 Stimmen des Prädikats ’’Wertvoll’’ erteilt.

Wenn der Bewertungsausschuss trotz erheblicher Bedenken dem Film ein Prädikat verliehen hat, dann deshalb, weil er einerseits das Thema für außerordentlich wichtig hielt und zum anderen ihm auch die Authentizität des Materials bemerkenswert erschien, die der Film zu bewahren versteht.

Als unbefriedigend wurde die Erweiterung ins Sentimentale, Pathetische empfunden, die in viel zu langen und überflüssigen Bildpassagen von zerfallenen Fabrikanlagen und anderen mehr zum Ausdruck kommt und die mit der sachlichen Darbietung des Themas schwer in Einklang zu bringen ist. Von der Gesamtdramatisierung her wirkt der Film überfrachtet, letztlich deshalb, weil das Material undiszipliniert aneinandergereiht wird. Auf diese Weise kommt es auch zu der störenden Überlänge des Films. Die Verwendung der Schwarz-Weiß-Fotografie erscheint hier durchaus angemessen. Das gleiche gilt für die Benutzung von Video-Material. Bedenklich erschien die Divergenz zwischen einem zu lesenden und einem zu hörenden Text bei der Verwendung von Inserts.

Hervorzuheben bleibt, dass die Kamera das Geschehen, das der Betroffene schildert, immer wieder in Großaufnahmen seines Gesichts überzeugend wiedergibt.