Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Die Verfilmung der Lebensgeschichte von Dian Fossey, einer amerikanischen Verhaltungsforscherin, der die Berggorillas von Ruande ihr Überleben verdanken, erweist sich nach Auffassung des Bewertungsausschusses als ein mit großem Engagement gemachtes und beim Zuschauer Engagement weckendes Vorhaben. Es ist dem Regisseur gelungen, seinen Stoff authentisch zu interpretieren, ohne ihn spekulativ auszubeuten. Mit sicherem Gespür traf er die Mitte zwischen Dokumentation und Unterhaltung. Der Versuchung, einen Horror-Krimi zu entfachen, widerstand er ebenso wie der Verlockung, aus Freude an den seltenen Bildern einen (Nur-) Tierfilm zu präsentieren. Das Geschehen bleibt realistisch und glaubhaft genug, um unter die Haut zu gehen. Andererseits entwickelt sich um die Hauptfigur keinerlei Heldenepos. Die Ambivalenz dieser Figur wird dank der bestechenden Leistung von Sigourney Weaver überzeugend vermittelt. Dieser Schauspielerin glaubt man den Fanatismus der Tierschützerin ebenso wie die Gefühlstiefe der liebenden Frau, sogar das Umkippen in die Raserei einer „Hexe“ wird ihr in dieser Form abgenommen. Im hautnahen Umgang mit den Gorillas lässt sie die Identifizierung mit ihrer Rolle beeindruckend erkennen. Wenn, wie hier, Spiel und Dokumentation ineinander übergehen, erweist sich die Stärke der Regie, der sensiblen Kamera und vor allem auch des souveränen Schnitts.