Good morning Babylon

Kinostart: 28.01.88
1986

Kurzbeschreibung

Zwei italienische Brüder wandern vor Beginn des I. Weltkrieges nach Hollywood aus, machen privat und beruflich Karriere und erleiden Rückschläge.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Paolo Taviani; Vittorio Taviani
Darsteller:Vincent Spano; Joaquim de Almeida; Desiree Becker
Drehbuch:Paolo Taviani; Vittorio Taviani
Kamera:Giuseppe Lanci
Schnitt:Roberto Perpignani
Musik:Nicola Piovani
Länge:117 Minuten
Kinostart:28.01.1988
Produktion:
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Grandios gescheitert und hohes Lob: diese beiden extremen Positionen kennzeichnen den Verlauf der Diskussion um diesen Film. Übereinstimmend sah ihn der Ausschuss als eine melodramatische Hommage sowohl an Hollywood, als auch an die Genialität italienischer Künstler. Die Brüder Taviani haben sich vorgenommen, den Film als Kunst und die Kunst der großen italienischen Baumeister gleichzusetzen. Als Beispiel dienen dazu einerseits der Film „Intolerance“ von D.W. Griffith und die Kathedralen von Pisa und anderen Städten der Toskana.

Diese Absicht ist eine episch angelegte Story zweier Brüder, Söhne eines tüchtigen italienischen Steinmetzen, eingebettet, die teilweise in Italien, teilweise in Amerika spielt. Der in anderen Filmen des Regie-Brüderpaars zu beobachtende Hang zur symbolisch-poetischen Überhöhung verträgt sich, dahin konkretisierte sich schließlich die Auffassung der Mehrheit des Ausschusses, nicht mit dem Thema dieses Films. Das Deklamatorische und Pathetische ist hier fehl am Platz. Überdies wird das Hollywood der Anfangsjahre des Films sehr vordergründig dargestellt und auch zahlreiche andere Schauplätze, vor allem auch die Kriegsszenen, sind nicht frei von Klischees und daher unglaubwürdig.

Trotzdem besitzt auch dieser Film eine Reihe von Höhepunkten, so die Eingangssequenzen beim Festmahl nach der Beendigung der Arbeiten am Dom zu Pisa und auch die Uraufführung des Griffith-Films, mit der Einblendung von Original-Szenen.

Bei Abwägung aller dieser Gesichtspunkte entschloss sich die überwiegende Mehrheit des Ausschusses für das Prädikat.