Good Luck

Filmplakat: Good Luck

Kurzbeschreibung

Tom wächst in einem überfüllten Waisenheim auf. Zusammen mit seinem besten Freund Cem gründet er in jungen Jahren einen eigenen Musikclub, seine Freundin erwartet ein Kind. Mitten in seinem Streben nach Glück gewinnt er im Lotto ein Vermögen. Und alles ändert sich.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Franz Böhm
Darsteller:Callum McGuire; Olivia Foan; Stuart Vincent
Drehbuch:Franz Böhm; Rolf Heiler
Kamera:Friedemann Leis
Schnitt:Kira König
Musik:Jo Blankenburg
Länge:10 Minuten
Produktion: Nightrunner Productions Franz Böhm

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Franz Böhms Kurzspielfilm GOOD LUCK setzt sich mit der universellen Frage nach persönlichem Glück auseinander und auf welche Weise materieller Reichtum zu diesem Glück beitragen kann. Es gibt vermutlich niemanden, der sich diese Frage noch niemals gestellt hat: Was wäre, wenn ich im Lotto gewänne? Die Idee, dass sich mittels viel Geldes Glück und Zufriedenheit einstellt, ist tief in unserer kapitalistisch orientierten Gesellschaft verwurzelt und wird in GOOD LUCK anhand einer fiktiven Figur und seines Umfeldes durchgespielt. Das strukturgebende Element, mit dem diese beispielhafte Geschichte erzählt wird, besteht aus zehn Regeln, wie vermeintlich achtsam mit einem Lottogewinn umzugehen sei. Diese Regeln fungieren als Abschnitte, die wesentlich zum durchgängig elliptischen Erzählstil beitragen, mit dem sozusagen im Schnelldurchlauf das Leben des Protagonisten erzählt wird – fast wie in einer Kreisstruktur endet der Film dann auch sehr konsequent mit der Embryonalhaltung des Protagonisten.
Handwerklich ist dieses Konzept sehr gut umgesetzt. Die Kamera übernimmt mit gelungenen Bildern große narrative Verantwortung, die innerszenische Montage glänzt mit adäquatem Rhythmus und gutem Drive, und auch die Schauspieler agieren überzeugend. Erzählerisch jedoch verhindert die recht starre beschriebene Dramaturgie aus Ellipse, Ich-Erzähler und Kapitelstruktur echte Tiefe, weitergehende Figurenentwicklung und klarere Identifikation. Der Film vermittelt durch diese Teaserhaftigkeit eher den Eindruck eines moralisch wirkenden Social Spots, einer Art Beratungsfilm für Betroffene, wodurch er nach Auffassung der Jury bedauerlicherweise etwas an Kraft und Klarheit einbüßt. Nichtsdestotrotz geraten Inszenierung und Auflösung des eigenfinanzierten Films zu einer anregenden Reflexion des Themas und zeugen nicht zuletzt von vielversprechendem Talent. Aus diesen Gründen bestätigt die Jury gerne die Auszeichnung des Films mit dem Prädikat „wertvoll“.