Good Kill
FBW-Pressetext
Ein hervorragendes Erstlingswerk, das nicht nur die FBW-Jury überzeugt hat, sondern auch die Juroren des Murnau-Kurzfilmpreises. Bis ins kleinste Detail stimmt in diesem Kurzfilm alles: gute Dialoge, dezente Filmmusik, sorgsam gestaltete Nahaufnahmen. Und wir bleiben zurück mit der moralischen Frage: Ist der finale Rettungsschuss vertretbar?Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Uwe Greiner |
Drehbuch: | Frank Dommel |
Länge: | 14 Minuten |
Produktion: | Anaconda TV |
FSK: | 12 |
Förderer: | BKM; FFF Bayern |
Jury-Begründung
Wie eine Spielfilm-Exposition mutet der überlegt gestaltete Kurzfilm an, der mitten hineinführt in den Alltag eines jungen SEK-Scharfschützen. Der Film konzentriert sich ganz auf die Seite des "guten" Polizisten, zum Protagonisten wird geschickt eine absolute Nähe aufgebaut.Ganz authentisch und ohne Kitsch fängt der bemerkenswerte Film die Stimmung einer jungen Bilderbuchfamilie ein. Stimmig in allen Details und gespickt mit allerlei Anspielungen wird die Geschichte eingeleitet, die gut gewählte Filmmusik unterstützt den emotionalen Gehalt.
Gut recherchiert und handwerklich perfekt umgesetzt nimmt uns die Geschichte mit - bis es zum unumgänglichen finalen Rettungsschuss kommt.
Die Konfrontation mit dem Töten und Sterben und die persönlichen Konflikte werden dann - verglichen mit dem Rest - nicht ausreichend aufgezeigt. In der FBW-Jury wurde der Film deshalb lebhaft und ausführlich diskutiert.
Nach Ansicht der FBW-Jury verliert der Film einen Teil seiner Glaubwürdigkeit, indem der Scharfschütze auf der Rückfahrt der Arbeit sogar nicht vergisst, das Geburtstagsgeschenk für seinen Sohn zu besorgen.
Darüber hinaus bleibt ein gewisser fader Beigeschmack, fand die FBW-Jury, hinterlässt der Film doch den Zuschauer mit der Gewissensfrage des moralischen Aspektes zum Thema "Finaler Rettungsschuss".
Dem Film selbst kann man sich nur schwer entziehen - oder ist etwa genau das beabsichtigt?