Gesucht: Monika Ertl

Kinostart: 20.07.89
1989
Filmplakat: Gesucht: Monika Ertl

Kurzbeschreibung

Aus der Sicht der Familie und ihrer politischen Weggefährten wird die Lebensgeschichte einer mutigen und kompromisslosen Frau geschildert, die ihr bürgerliches Leben aufgab und sich Che Guevara anschloss.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Christian Baudissin
Drehbuch:Christian Baudissin
Kamera:Jörg Schmidt-Reitwein
Schnitt:Rudi Reinbold
Musik:Rozsa und Grupo Aymara
Länge:89 Minuten
Kinostart:20.07.1989
Verleih:Verleihgenossenschaft der Filmemacher
Produktion: Kick Film-Produktion
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit der Erteilung des höchsten Prädikats honoriert der Bewertungsausschuss eine Arbeit, die ihre Zielsetzung unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Recherche und mit der dem Thema angemessenen Sorgfalt erreicht hat. Diese „ deutsche Geschichte auf fremdem Boden“ sagt über Menschen in extremen Situationen, über Schicksale in unvorstellbarer Konstellation mehr aus, als ein Roman – auch künstlerischer Verdichtung – vermitteln könnte.

Das Problem, die Wandlung der Monika Ertl von einer gut erzogenen, verwöhnten Bürgersfrau zur engagierten Revolutionärin und Terroristin in der Nachfolge von Che Guevara, gleichsam nur aus zweiter Hand filmisch darstellen zu können, ist überzeugend gelöst worden. Und wenn auch Hans Ertl, der Vater, der Übervater, optisch beherrschend im Mittelpunkt steht, er vermag nicht zu erreichen, dass die Informationen , die der Zuschauer über die Titelheldin erhält, allein von seiner, des Vaters Diktion und Argumentation bestimmt werden. Die Stumme, die Verstummte, gelangt am Ende zu einer sehr beredten Präsentanion ihres verhängnisvoll idealistischen Lebens und Sterbens. Dass die soziale Situation des Landes, in dem sie lebte, ein wenig unterbelichtet im Hintergrund bleiben muss, erklärt sich aus der Begrenztheit des Materials und des Themas und wird nicht als unentbehrlich bezeichnet. Nach Auffassung des Bewertungsausschusses ist dieser Bericht jedenfalls das gelungene menschliche, politische und künstlerische Dokument einer Persönlichkeit die näher kennenzulernen dieser Film ermöglicht hat.