Geschäft mit Träumen
FBW-Pressetext
„Mancher Traum kostet ein ganzes Leben“ - Bewundernswert gelungene Literaturverfilmung einer Erzählung von Ingeborg Bachmann, ästhetisch anspruchsvoll und des höchsten FBW-Prädikates wert. Ein Kurzfilm mit vielen, überaus sorgfältig inszenierten Bildern.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Richard Böhringer |
Drehbuch: | Richard Böhringer (n. d. Erzählung von Ingeborg Bachmann) |
Länge: | 20 Minuten |
Verleih: | ifs Köln |
Produktion: | ifs internationale filmschule köln gmbh, FA Dortmund; 2B Film |
Förderer: | ifs Köln |
Jury-Begründung
Literaturverfilmungen sind bekanntlich eine besondere Herausforderung. Vor allem die Texte einer Dichterin wie Ingeborg Bachmann entziehen sich, möchte man meinen, der Umsetzung in Bilder. Doch in diesem Fall ist das Wagnis gelungen. In kühlen Blau- und Weißtönen entfaltet sich eine Welt in Quadraten - mit Menschen, die wie in Kartons gefangen sitzen und arbeiten. Es gibt keine Zeit mehr für das Leben jenseits des Funktionierens. Auch die weibliche Hauptfigur ist gefangen in dieser Enge einer wohl durchorganisierten „Schönen Neuen Welt“, die einem Science Fiction-Szenario entsprungen zu sein scheint.Leere, Einsamkeit und Verlorenheit bestimmen diese Bilder, in denen das Licht immer nur künstlich erzeugt vorkommt bis auf die Momente, da die junge Frau im Geschäft für Träume auf jenen Traum stößt, der sie in die Natur entführt. Aber Träume kosten immer Zeit – und dieser Gedanke stürzt die junge Frau in ein emotionales Chaos, vor allem als die Suche nach dem Geschäft für Träume erfolglos ist und sich bei ihr Realität und Phantasie immer mehr vermischen. Doch ihr Versuch, selbst Träume zu finden, scheitert kläglich. Als sie sich von ihrem Zustand erholt, ist sie wegen ihrer Fehlzeiten gekündigt und hat nun alle Zeit der Welt, aber wofür?
Mit einem direkten Zitat aus der Erzählung von Ingeborg Bachmann endet diese sehr stimmig und aufwendig bis ins kleinste Detail sorgfältig konstruierte und inszenierte Hommage an die österreichische Schriftstellerin, die vom rechten oder auch falschen Umgang mit der Zeit als kostbarem Gut erzählt.