Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Lienhard Wawrzyn |
Darsteller: | Angela Leiberg; Ilona Lewanowski; Hans-Henning Borgelt |
Kamera: | Claus Deubel |
Länge: | 89 Minuten |
Jury-Begründung
Ein Film aus der deutsch-deutschen Wirklichkeit, der das Schicksal von Aussiedlern aus der DDR und ihre Schwierigkeiten, sich in West-Berlin einen neuen Lebensraum zu schaffen, schildert. Es handelt sich dabei um eine Mutter mit ihrer Tochter, deren Beziehungen zueinander eine wichtige Schlüsselfunktion für den Fortgang des Films besitzen. Die einzelnen Szenenkomplexe sind wahrheitsgetreu mit großer Sorgfalt erfaßt, wobei die Aneinanderreihung schwergewichtiger, zum Teil auch düsterer und bedrückender Szenen im Ausschuß unterschiedlich bewertet wurde.Über den stimmigen Gesamteindruck gab es jedoch eine einheitliche Auffassung. Mit sehr viel Takt arbeitet der Film heraus, wie die menschlichen Kontakte zu dem in der DDR zurückgebliebenen Freund der Tochter weiterhin bestehen und mit Sensibilität dargestellt werden, während andererseits die Kommunikationsschwierigkeiten, die sich für die Neubürger in West-Berlin ergeben, keineswegs unterdrückt werden. Diese kritische Haltung ist einer der Vorzüge dieses Films, der ein politisches und zugleich humanitäres Thema auf eine Weise abhandelt, die den Titel durchaus rechtfertigt. Kameraführung, Schnitt, Regie und nicht zuletzt auch die treffende Besetzung (Laiendarsteller!) sind die Vorraussetzungen für die adäquate Verwirklichung des Vorhabens.