Gekauftes Glück

1988

Kurzbeschreibung

Ein Schweizer Bergbauer sucht nach dem Tod seiner Mutter verzweifelt nach einer Frau zum Heiraten. Als alles was er versucht fehlschlägt, kauft er sich eine Thailänderin. Doch das Glück wärt nur kurze Zeit
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Urs Odermatt
Länge:98 Minuten
Produktion:
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat mit Bedenken dem Film das Prädikat „wertvoll“ erteilt.

Der Film handelt davon, wie man den Außenseitern in der eigenen Umwelt und wie man den aus der weiten Welt plötzlich „hereingeschneiten“ Fremden (hier in Gestalt einer Thailänderin) angemessen begegnen kann. In sich geschlossen kann man diesen Film nach Meinung der Ausschussmehrheit auf keinen Fall nennen. Denn etliche der Gestalten werden zu Karikaturen degradiert, die nicht etwa Bestandteil einer Parodie oder Satire sind, sondern in einem ernsthaft gemeinten Film das Thema gelegentlich bis zur Unkenntlichkeit verfälschen (die Ansprache des Pfarrers, die Musik bei den Begräbnissen). Daneben aber gibt es Figuren, die durchaus zu überzeugen vermögen, weil sie in einer gewissen, wenn auch unterschiedlichen Differenziertheit die Thematik des Films zum Ausdruck bringen. Zu solchen gelungen gezeichneten Gestalten gehört in erster Linie der männliche Hauptdarsteller, daneben sein Freund, der Wirt. Es spricht vieles dafür, dass die Verschiedenheiten der Rollengestaltung allerdings nicht eine Folge der Regie beziehungsweise der Darstellerführung sind, sondern deren Fehlen signalisieren.

Dementsprechendgelingen dem Film immer wieder Szenen von erheblicher Eindringlichkeit ( in erster Linie zwischen den beiden Hauptpersonen), denen allerdings andere Szenen gegenüber stehen, die von einer Holzschnitthaftigkeit geprägt sind, die durch Überchargierung keine Charakterisierung mehr zulässt (hierzu gehört etwa die Figur des Dorfschreibers). Allerdings ist die Anhäufung von gegensätzlich motivierten und strukturierten Typen insgesamt, weil Klischeedarstellungen dadurch gefördert werden, einer ernsthaften Darstellung der Problematik, wie ungewöhnliche Menschen in einer Gemeinschaft verkraftet und aufgenommen werden, nicht gerade förderlich.

Auch bei der Kamera und der Montage sind Gegensätzlichkeiten und Spannungen zwischen gelungenen Partien (etwa auf dem Hof des Bauern) und aufgesetzten Passagen ( etwa bei der Begegnung mit den Gewährträgern) häufiger festzustellen.

Insgesamt konnte die Mehrheit des Ausschusses nur im Blick auf die Ansätze zu einer künftig besseren Gestaltung ein Prädikat, wenn auch mit Bedenken, befürworten.