Gebrüder Grimm

Kinostart: 06.10.05
2005
Filmplakat: Gebrüder Grimm

FBW-Pressetext

Ein Märchenfilm für Erwachsene: Respektlos und in bester Monty-Python-Manier schüttelt Terry Gilliam das Kaleidoskop der Grimmschen Märchenmotive. Die Ausstattung ist traumhaft.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Fantasy
Regie:Terry Gilliam
Darsteller:Matt Damon; Monica Bellucci; Heath Ledger
Drehbuch:Ehren Kruger; Tony Grisoni
Länge:119 Minuten
Kinostart:06.10.2005
Verleih:Concorde
Produktion: Metro-Goldwyn-Mayer Pictures, Inc., Dimension Films; Mosaic Media Group; Daniel Bobker Production;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Märchenerzählen heute, ohne die Wurzeln zu verleugnen. Eine bildgewaltige Hommage an die Märchen unserer Kindheit, das ist Terry Gilliams „Brothers Grimm“.
Rotkäppchen, Hänsel und Gretel, Rapunzel, Dornröschen und der Froschkönig – sie alle haben nur kleine Gastauftritte in diesem Film, der es unternimmt, die Gebrüder Grimm selber zu Märchengestalten zu machen. Als Hochstapler, die ihre Hexen, Wölfe und Zauberer arglosen Dorfbewohnern als reale Bedrohungen aufschwatzen, von denen sie selber diese dann für teuren Lohn befreien, ziehen sie durch das von Napoleon besetzte Deutschland des späten 18. Jahrhunderts. Aber dann kommen sie tatsächlich in einen magischen Wald, in dem sie gegen eine böse Königin in einem hohen Burgturm kämpfen müssen, um die zwölf von ihr verzauberten Kinder zu retten.

Der Film ist zum Bersten gefüllt mit Spezialeffekten und cineastischen Einfällen. Es gibt virtuose Kamerafahrten durch verschwenderisch ausgestattete Märchenwelten, die mit viel Liebe zum pittoresken Detail in einem Prager Filmstudio aufgebaut wurden. Manchmal scheint „Brothers Grimm“ gar ein verstecktes Selbstportrait von Gilliam zu sein, wenn sich etwa einer der Brüder beklagt, für den realen Zauberwald habe es ein „viel höheres Budget“ gegeben. Matt Damon und Heath Ledger bleiben zwar in den Titelrollen eher blass, aber dafür sind viele der Nebenrollen glänzend besetzt. So gibt Jonathan Price einen so manieriert-überheblichen französischen General wie ihn nur ein wahrer Brite spielen kann. Monica Bellucci faucht als die märchenhaft-böse Königin ihr „Spiegelein, Spiegelein“, und allen die Show stiehlt Peter Stormare als der italienische Folterknecht Cavaldi, der in einem schauderhaften Akzent jeden mit den schlimmsten Todesarten bedroht und dann doch der treuste Freund der Gebrüder Grimm wird.

Dieser Märchenfilm für Erwachsene funkelt wie ein Kaleidoskop von Partikeln aus dem Grimmschen Fundus, die zu immer neuen Mustern zusammengesetzt werden. Und ein Schuß Monty Python spritzt ab und zu auch aus dem Hexengebräu.