Ganze Tage zusammen

Filmplakat: Ganze Tage zusammen

Kurzbeschreibung

Eine junge Frau verliert ihre Epilepsie. Ein Glück – könnte man meinen. Die letzten Tage vor den großen Ferien brechen an, die sie wie zuvor mit ihren Freunden an der Schule verbringt. Sie soll Abschied nehmen, von ihrer Krankheit wie auch von dem vertrauten gemeinsamen Ort.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Luise Donschen
Darsteller:Miriam Stoney; André Lechelt; Colin Brand; Benjamin Alpmann; Carlotta Bartusch; Ngoc Thu Huyen Nguyen
Drehbuch:Luise Donschen
Kamera:Helena Wittmann
Schnitt:Luise Donschen
Länge:23 Minuten
Produktion: Blinker Filmproduktion GmbH
Förderer:FFHSH; Film- und Medienstiftung NRW

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Handlung, wenn man überhaupt von so etwas sprechen kann, erschließt sich in GANZE TAGE ZUSAMMEN erst mit der Zeit: Ein Mädchen an der Schwelle des Erwachsenwerdens nimmt Abschied von der Einrichtung, die sie als Epilepsie-Erkrankte bislang besuchte. Nun mit "ruhender Epilepsie" diagnostiziert, kann sie neue Freiheiten nutzen; zugleich wird die Herauslösung aus alten Zusammenhängen mit Melancholie begleitet.
Für die Darstellung dieser komplexen und auch widersprüchlichen Entwicklung – Freude und Trauer überlagern sich gewissermaßen - wählt die Regisseurin eine sehr strenge Form, die einerseits nicht uninteressant ist in ihren entschiedenen künstlerischen Entscheidungen, andererseits aber den Zuschauer nach Meinung der Jury zu sehr außen vor lässt.
Die Szenen sind gewollt fragmentarisch und lassen sich nur mühevoll entschlüsseln - das Mädchen lernt schwimmen, trifft Freunde, fährt Rad, erlebt die letzten Schul- und Ausflugstage. Die Bildmitte bleibt jedoch oft konsequent leer. Was als entschiedene Vermeidung eines voyeuristischen Blicks auf Behinderung beginnt, wird so immer mehr zur Blockierung eines einfühlenden Verständnisses. Und so bleibt für die Jury vieles im Film im Unklaren und bleibt nur bloße Andeutung.
Aufgrund seiner interessanten und stilistisch absolut passenden Mittel, mit denen der Film erzählt, und seiner filmischen Qualität zeichnet die FBW-Jury den Film mit dem Prädikat „wertvoll“ aus.