Funny Bones

Kinostart: 22.06.95
1994
Filmplakat: Funny Bones

Kurzbeschreibung

Amerikanischer Komiker, der im Schatten seine Über-Vaters steht, begibt sich im englischen Blackpool auf die Suche nach neuen Ideen und seiner eigenen Identität
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Peter Chelsom
Darsteller:Oliver Platt; Lee Evans; Richard Griffiths; Ian McNeice; Oliver Reed; Jerry Lewis
Drehbuch:Peter Chelsom
Kamera:Eduardo Serra
Schnitt:Martin Walsh
Musik:John Altman
Länge:128 Minuten
Kinostart:22.06.1995
Verleih:Buena Vista Filmverleih
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Hollywood Pictures Company, Hollywood, Calif.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Zwei Stunden großes Kino, durchsetzt mit Motiven und Elementen, die seit der Erfindung des Films dazugehören, hier aber unverbraucht und wie neu erfunden daherkommen: die Geschichte vom berühmten Vater und seinem Sohn, der ihm nicht das Wasser reichen kann; von den fast vergessenen Clowns, die nach vielen Jahren ein herrliches Comeback erleben; von den Stiefbrüdern, die sich beide Komiker nennen, aber nur der eine ist es, der andere möchte es sein. Und die Schauplätze, attraktiv und beliebt: das Großstadt-Varieté und die Kleinstadt-Bühne, der aufregende Zirkus und die gruselige Achterbahn, auch Ausgefallenes, wie ein Leichen-Keller und der riesige Turm an der Strandpromenade von Blackpool, der Geburtsstadt des Regisseurs Peter Chelson, der damit wohl auch eine Dankesschuld an seine Heimat abstattet. Man kann sich nicht satt sehen an den Episoden und skurrilen Einfällen, ob es um die Schilderung der knallharten Wirklichkeit hinter den Kulissen geht, oder um das schrille Aufgebot an englsichen Mittelklasse-Artisten, die den reichen Agenten aus den USA mit ihren Künsten zu beeindrucken hoffen. In solchen Momenten werden Erinnerungen an Fellini wach, ins Englische übertragen, aber Übertreibungen bleiben ausgespart.

Ein geschicktes Drehbuch lässt hinter dem Spaß und der Komik nie den Ernst verschwinden. Nachdenklichkeit bleibt auch beim rasanten Wechsel der Szenen und Rückblenden (die schwarz-weiß nahtlos integriert werden), wohltuend wird die menschliche Milde empffunden, die das Spiel dirigiert. Die sensible Kamera arbeitet mit suggestiven Mitteln. Das spannende Finale wird von ihr genüßlich in Zeitlupe zelebriert. Abgerundet wird der durchweg positive Eindruck durch das Mitwirken bewährter Darsteller wie Jerry Lewis und Leslie Caron, denen die überzeugenden Rollen auf den Leibe geschrieben wurden, von Nachwuchsartisten wie Oliver Patt und Lee Evans und einer Schar routinierter Altstars aus dem Showbusiness.