Für Mathilde

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll erteilt.

Der Elise ist ein Klavierwerk gewidmet, der Mathilde ein schöner Animationsfilm.

Das kleine Mädchen, welches anfangs unter dem Regiment des Metronoms übt, begibt sich anschließend auf einen Erkundungsgang in die urbane Gegend. Treppenstufen und Klaviertasten überblenden sich gegenseitig. Mit grobkörnig strukturierten Schwarz-Weiß- und Farbkontrasten gelingen interessante Bilder.

Als Gegensatz zu den musikalischen Harmonien erfährt das Kind nun die Dissonanzen der Großstadt. Verkehrslärm und massive Gebäude wirken bedrückend. Zwei Welten werden gegenübergestellt. Einerseits die kindlichen Empfindungen, die Tiere, die ästhetischen Ideale – andererseits die zivilisierte Welt, in der Technik und Geschwindigkeit vorherrschen. Auch die der Natur zugefügten Verletzungen werden kenntlich. Die imaginäre Mathilde drückt einen leblosen Vogel ans Herz, dieser erwacht und entfliegt.

Ganz werden die Befremdlichkeiten nicht überwunden, aber auf Baustellen und im Gelände gibt es Vieles zu entdecken. Schließlich korrespondieren die rechteckigen Umrisse der Hochhäuser mit Klaviertasten und das Kind kehrt in die Wohnung zurück. Aufgetankt mit Realitätserfahrung beginnt es erneut zu spielen und der Eindruck liegt nahe, dass die Musik nun um vieles reicher geworden ist.

Diese kurze, unprätentiöse Geschichte wird mit gelungenen Bildern illustriert und auf der akustischen Ebene ausgewogen begleitet.