Für Dich mein Herz

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Filme, die von ihrer Schlußpointe leben, gehen ein besonderes Risiko ein. Hier wird der Zuschauer lange im Unklaren gelassen, wohin sich die Geschichte des One-Night-Stands entwickeln und was die junge Frau am “Morgen danach” alleine in der Wohnung eines fremden Mannes machen wird. Unklar und ein Fremdkörper im Film bleibt die an Werbeaufnahmen erinnernde Ästhetik des weißen Bettlakens, auf dem die Darstellerin sich ausgiebig räkelt. Hier ist das Timing unrund, aber auch sonst nicht immer voll geglückt.

Schwächen hat die Dramaturgie. Wieso der Blick in den Kühlschrank erst zuletzt bei der Suche nach Wasser? Ist es logisch, daß die Frau das fremde Bücherregal schon vor dem Zähneputzen ausgiebig studiert? Warum schaut sie durch den Spion und rüttelt an der Tür, nachdem sie die Wohnung verlassen hat und doch weiß, daß da nun niemand mehr ist? Welche Funktion hat der unfreundliche Nachbar am Morgen, hätte er vielleicht einen Zweitschlüssel? Letztlich wirkt die Geschichte etwas konstruiert. Positiv zu bewerten ist das erfrischende Spiel der Hauptdarstellerin, das dem Film einen sympathischen Touch gibt.