Fünf letzte Tage

Jurybegründung

Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 3:1 Stimmen das höchste Prädikat erteilt.



Sophie Scholl, die ihren Widerstand gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime in der Stundentengruppe der "Weißen Rose" mit dem Leben bezahlen musste, während ihrer letzten fünf Tage im Untersuchungsgefängnis der Gestapo: Ein Rückblick auf ein noch kaum gelebtes Leben, ein letztes Erleben von Menschlichkeit, auch bei den Vertretern des unmenschlichen Systems, Angst um das eigene, erst recht um das Leben der Freunde, Vertrauen und Freundschaft mit der einen Mitgefangenen.



Im Vorzeigen der Gefühle, der Stimmungen und Empfindungen ist dieser Film herb und karg, betont zurückhaltend die Ausstattung und Inszenierung, die mit wenigen Andeutungen anstelle sonst gängiger Detailfülle arbeiten, verhalten Sprache und Gestik, Farbgebung und szenisches Arrangement. Die hervorragende Besetzung und die Darstellerführung entsprechen dieser Verweigerung zur Dramatisierung und Idealisierung: Was geschieht, ereignet sich in einer Alltäglichkeit, die die Ungeheuerlichkeit des Geschehens nicht vorzeigt noch leugnet, sondern kammerspielartig intensiviert.



Die Authentizität des Geschehens beruht insofern nicht unbedingt auf dokumentarischer Treue, sondern auf der inneren Wahrheit einer Handlung, die Einseitigkeiten vermeidet, wo leicht die Unmenschen verteufelt und die Menschen zu Idolen stilisiert werden könnten.

Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Geschichtsfilm
Regie:Percy Adlon
Darsteller:Irm Hermann; Lena Stolze; Joachim Bernhard; Ossi Eckmüller
Drehbuch:Percy Adlon
Länge:112 Minuten
Verleih:Filmverlag der Autoren
Produktion:
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 3:1 Stimmen das höchste Prädikat erteilt.

Sophie Scholl, die ihren Widerstand gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime in der Stundentengruppe der "Weißen Rose" mit dem Leben bezahlen musste, während ihrer letzten fünf Tage im Untersuchungsgefängnis der Gestapo: Ein Rückblick auf ein noch kaum gelebtes Leben, ein letztes Erleben von Menschlichkeit, auch bei den Vertretern des unmenschlichen Systems, Angst um das eigene, erst recht um das Leben der Freunde, Vertrauen und Freundschaft mit der einen Mitgefangenen.

Im Vorzeigen der Gefühle, der Stimmungen und Empfindungen ist dieser Film herb und karg, betont zurückhaltend die Ausstattung und Inszenierung, die mit wenigen Andeutungen anstelle sonst gängiger Detailfülle arbeiten, verhalten Sprache und Gestik, Farbgebung und szenisches Arrangement. Die hervorragende Besetzung und die Darstellerführung entsprechen dieser Verweigerung zur Dramatisierung und Idealisierung: Was geschieht, ereignet sich in einer Alltäglichkeit, die die Ungeheuerlichkeit des Geschehens nicht vorzeigt noch leugnet, sondern kammerspielartig intensiviert.

Die Authentizität des Geschehens beruht insofern nicht unbedingt auf dokumentarischer Treue, sondern auf der inneren Wahrheit einer Handlung, die Einseitigkeiten vermeidet, wo leicht die Unmenschen verteufelt und die Menschen zu Idolen stilisiert werden könnten.