Fuchs für Edgar

Filmplakat: Fuchs für Edgar

FBW-Pressetext

Seinen Geburtstag hat sich Edgar anders vorgestellt: Er würde so gerne mit seinen Eltern Zeit verbringen und im Wald spielen – doch zum Geburtstag bekommt er einen mechanischen Fuchs, mit dem er nichts anfangen kann, während seine Eltern die ganze Zeit auf ihre Handys und Computer starren und ihn völlig vergessen. Bis Edgar eines Tages entscheidet, einfach alleine in den Wald zu gehen, um dort mit seinem Freund, dem Fuchs zu spielen. Denn das echte Leben ist doch so viel schöner als das digitale. Der Kurzanimationsfilm von Pauline Kortmann greift ein hochrelevantes Thema auf: die Nutzung elektronischer und digitaler Geräte, die sich wie eine Wand vor die zwischenmenschliche Kommunikation schieben. Wunderschön und differenziert animiert – die reale Welt und Edgar sind bunt, die Eltern vor ihren Geräten nur blasse „Entwürfe“ ohne feine Konturen – wendet sich der Film auch direkt an die Erziehenden, verliert dabei aber auch nie die kindliche Zielgruppe aus den Augen, die bei den Abenteuern von Edgar und seinem tierischen besten Freund mit Spaß folgen kann. Ein berührender und klug konzipierter Kurzfilm, der seine inspirierende Botschaft, das echte Leben dem digitalen vorzuziehen, sensibel vermittelt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kinderfilm; Kurzfilm
Regie:Pauline Kortmann
Drehbuch:Pauline Kortmann
Schnitt:Pauline Kortmann
Musik:Zoe Keating
Webseite:foxforedgar.de;
Länge:7 Minuten
Produktion: Pauline Kortmann, Talking Animals Animation Collective;
FSK:0
Förderer:FFA; BKM

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Edgars größter Wunsch zu seinem Geburtstag ist ein Fuchs. Leider verstehen das seine arbeitswütigen Eltern falsch und schenken ihm einen Roboter in Fuchsform, der aber Edgars eigentliches Bedürfnis nach Liebe und Aufmerksamkeit nicht befriedigen kann. Daraufhin macht sich Edgar auf, aus der Vorstadt-Siedlung in den nahegelegenen Wald, und erlebt dort sein eigenes Abenteuer mit einem Fuchs.

Wenn ein Film es schafft, in unter zehn Minuten und ohne Dialoge eine komplexe Familiengeschichte aus einer Alltagssituation heraus zu erzählen, ist das beachtenswert. Wenn er dies auch noch tut, ohne belehrend zu sein, sondern indem er sich komplett auf die Ebene der imaginierten Welt seiner Hauptfigur begibt, ist das die Königsklasse.

FUCHS FÜR EDGAR tut dies ganz unaufgeregt und gutgelaunt in handwerklich perfekten Zeichnungen, wohlkomponierten Bildern und mit stimmiger Musik. Auch wenn die emotionale Wunde seiner Hauptfigur schwer wiegt, ist der Film nie deprimierend oder entmutigend. Dafür sorgen wohl gewählte Sidekicks, wie die drei Spatzen. Hier, aber auch in der Gestaltung der Eltern als schematische Schwarz-Weiß-Zeichnungen, wird der erzählerische Mehrwert durch die Animation von Regisseurin und Zeichnerin Pauline Kortmann besonders deutlich.

Das Symbol des Fuchses ist auf den Punkt und wird am Ende aufgelöst, ohne den Zauber der Geschichte zu zerstören. Das ist für die Zielgruppe Kinder, an die sich FUCHS FÜR EDGAR primär richtet, besonders wichtig. Auch Erwachsene werden ihre Freude an dieser filmischen Perle haben. So endet der Kurzfilm nicht in der Fuchs-Fantasie, sondern führt Edgars Familie wieder zusammen. Es gibt einen Erkenntnisgewinn für alle, ohne dass es kitschig oder unrealistisch wird. Die mobilen Endgeräte, die am Anfang die alleinige Aufmerksamkeit der Eltern binden, bleiben im Leben der Familie, aber die Gemeinsamkeit wird wieder hergestellt. Edgars Wunsch geht am Ende doch noch in Erfüllung.

Die FBW-Jury vergibt an diesen zauberhaften Kurzfilm einstimmig das Prädikat BESONDERS WERTVOLL.