Frühstück bei ihr

Kinostart: 28.02.91
1990
Filmplakat: Frühstück bei ihr

Kurzbeschreibung

Ein junger Werbefachmann lernt nach dem Tod seiner Frau eine ältere, bittere Frau kennen, die nicht in seine neureiche Gesellschaftsschicht passt und ihn gerade deshalb zur Besinnung bringt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Luis Mandoki
Darsteller:Jason Alexander; Kathy Bates; Eileen Brennan; Susan Sarandon; James Spader
Drehbuch:Alvin Sargent; Ted Tally
Buchvorlage:Glenn Savan
Kamera:Lajos Koltai
Schnitt:Carol Littleton
Musik:Geroge Fenton
Länge:103 Minuten
Kinostart:28.02.1991
Verleih:Universal
Produktion: Universal Pictures Germany GmbH
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Junges, hübsches Mädchen aus armen Verhältnissen wird von älterem Liebhaber in die bessere Gesellschaft eingeführt. Dieses vielfach zitierte Hollywoodklischee wurde hier vollkommen auf den Kopf gestellt: Max, ein junger Lehrer aus wohlhabendem jüdischem Milieu, wird durch den Unfalltod seiner ebenso jungen wie schönen Frau aus der Lebensbahn geworfen. Seine berufliche Veränderung zum erfolgreichen Werbemann kann seine innere Leere nicht verdrängen. Durch eine vom Leben hart gezeichnete ältere Frau findet Max nicht nur zu seinen Gefühlen, sondern auch zu einem neuen Lebenssinn.

Hervorragende darstellerische Leistungen der beiden Protagonisten, vor allem von Susan Sarandon in der Figur der Frau, die ihr Leben schon abgeschrieben hatte, tragen diesen Film, der ohne falsche Gefühle auskommt, die Dialoge sparsam und präzise einsetzt und dem Besucher auch Ruhe zur Reflexion lässt.

Zwei Handlungsorte und zwei Gesellschaftsformen werden kontrapunktisch gegenübergestellt: Die reiche verlogene Gesellschaft - teilweise liebevoll ironisierend gezeichnet - auf der einen Seite; die einfache Frau, allein mit ihrem Stolz, aber ausgestattet mit Lebensweisheit und der Unfähigkeit zur Lüge auf der anderen Seite. Sie hilft dem jungen Mann, die Augen und das Herz zu öffnen, sich aus einem Milieu zu befreien, in dem er sich nicht zu Hause fühlt. Eine einfühlsame Kamera, dezent eingesetzte Musik und inszenatorische Fähigkeiten machen diesen Film zu einem Plädoyer für die Grenzenlosigkeit der wahren Gefühle.