Frühstück?

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Am Anfang dieser kleinen Liebesgeschichte aus Berlin packt ein junger Mann ein Geburtstagspaket aus. Darin befinden sich zwei Kaffeebecher mit der vielsagenden Aufschrift „Für Ihn“ - und das gleich zweimal. Boris ist in der Tat auf der Suche nach dem Mann, der mit ihm gemeinsam am Morgen danach frühstückt. Doch Till, sein Schwarm, nimmt es mit der Treue nicht allzu genau. Daß die beiden am Ende dann doch wahrscheinlich zusammen kommen, liegt an der Vermittlung einer gemeinsamen Freundin, die auf einem Frühstück zu Dritt besteht - als Symbol für Freundschaft und Harmonie.

In kleinen behutsamen Szenen werden ganz unterschiedliche Aspekte von Homosexualität und Freundschaft unverkrampft aufgezeigt, ohne die Figuren vorzuführen oder lächerlich zu machen. Allerdings wirkt das Übermaß an Pathos in manchen Momenten dem Inhalt und der Aussage dieser doch eher kleinen Geschichte nicht angemessen und übertrieben melodramatisch.