Frosch, Hase und das rote Telefon

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll erteilt.

Als die beiden Freunde Frosch und Hase noch überlegen, was sie heute tun sollen, landet ein weggeworfenes Telefon in ihrem Weiher. Obwohl die beiden keine Ahnung vom Telefonieren haben, „tefolonieren“ sie begeistert mit Baum, Wolke, Zaun und Ameisen.

Die im klassischen Legetrickformat erzählte Tiergeschichte wendet sich an die jüngsten Zuschauer und nutzt ihre Faszination für Gegenstände, die Erwachsenen wichtig sind, wie das Telefon. Indem sie es in die Hände der sympathischen kleinen Trickfiguren gibt, möchte sie die Phantasie von Kindern anregen und sie zu einem kreativen Umgang mit vertrauten Gegenständen des Alltags anregen. Die Geschichte ist im Bilderbuchstil sehr nett erzählt und kindgerecht farbig ausgestaltet. Die Legetrick-Animation ist traditionell, aber auf hohem Niveau. Frosch und Hase sind liebenswert gezeichnet und in angemessener Weise skurril, so dass sie sich als Identifikationsfiguren anbieten. Natürlich sind Kinder heutzutage viel schlauer als die beiden Freunde, aber gerade das kann sie dazu anregen, in einen kreativen Wettstreit mit ihnen einzutreten und weitere Spielideen zu erfinden.

Allerdings schöpft der Film, der von der SANDMÄNNCHEN-Redaktion von rbb, MDR und NDR koproduziert wurde, die Möglichkeiten, die in den Charakteren Frosch und Hase und ihren unterschiedlichen Temperamenten liegen, nicht voll aus. Immer wieder greift eine Erzählerstimme aus dem Off erklärend und korrigierend in das Geschehen ein, ein Stilmittel, das aus dem Abendgruß des Sandmännchens bekannt ist. Für einen Kino-Kurzfilm wäre es angebrachter, wenn die Handlung sich ohne Kommentar aus der Interaktion der Figuren entwickeln könnte.