Food, First
Kurzbeschreibung
Erst das Essen, dann die Moral! Eine Komödie über zwei Paare in einem schicken Berliner Tapas-Restaurant. Mit jedem Gang wächst die Anspannung. Alles scheint verloren, als zur Sprache kommt, "wer wessen Blumen gießt".Filminfos
Gattung: | Komödie; Kurzfilm |
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Regie: | Pol Ponsarnau |
Darsteller: | Milton Welsh; Carrie Getman; Martina Schöne-Radunski; Daniel Steiner |
Drehbuch: | Sergi Portabella |
Kamera: | Phillip Kaminiak |
Schnitt: | Pol Ponsarnau |
Musik: | The Gramophone Allstars |
Länge: | 11 Minuten |
Produktion: | Pol Ponsarnau |
Jury-Begründung
Zwei Pärchen an einem ganz normalen Abend in einem hippen Berliner Nobel- Tapas-Restaurant: Alles scheint zunächst seinen normalen Verlauf zu nehmen, doch dann bewegen sich die netten Gespräche auf zunehmend dünnem Eis, als es um offene Beziehungen, Toleranz und um die Frage geht, wer mit wem schläft. Und jeder neue exquisite Gang, der aus der Küche an den Tisch gebracht wird, heizt die Spannungen noch weiter an, bis das abendliche Treffen schließlich eskaliert und die Masken fallen.In manchen Momenten wähnt man sich fast in einem Imagefilm für ein Restaurant der Spitzenklasse, so liebevoll und erlesen sind die Aufnahmen der Zubereitung und des fertigen Endergebnisses all der Leckereien, die in diesem Beziehungsdrama der witzig-absurden Art fast schon so etwas wie die heimlichen Stars sind. Und natürlich erinnert die Kombination aus Beziehungsknatsch und Gaumenfreunden auch ein wenig an Helmut Dietls Klassiker ROSSINI, hier freilich deutlich reduzierter und mit dem Schwerpunkt auf raffinierten Tapas statt auf italienischer Küche.
Die eigentlich recht vorhersehbare Struktur variiert der Film durch eine gelungene Kameraarbeit, die aus dem begrenzten Raum das Beste macht und recht flexibel agiert. Unterstützt wird dies auch durch eine gelungene Montage, die gemeinsam mit der Kamera einen großen Anteil an einem größtenteils gelungenen Spannungsbogen hat. Je weiter der Film voranschreitet und je mehr die Contenance der Akteure ins Wanken gerät, desto schneller wird der Rhythmus, der beinahe schon an die Dringlichkeit von Ravels Bolero erinnert. Schade fand die Jury nur, dass die Dialoge diese pointierte Inszenierung nach ihrer Ansicht nicht immer in angemessener Weise widerspiegeln. Dennoch ist FOOD FIRST ein Film, der Spaß macht und der - ähnlich wie das Essen, das er auf so wunderbare Weise zeigt - nicht schwer im Magen liegt, sondern mit vielfältigen Geschmackskombinationen ein beachtliches Menü kredenzt.