Flirt
Kurzbeschreibung
Junges Ehepaar hat sich voneinander entfernt, ist sprachlos geworden und findet auf dem Weg über Kontaktanzeigen und Briefe wieder zu sich.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
---|---|
Regie: | Felix Haß |
Drehbuch: | Felix Haß |
Länge: | 23 Minuten |
Verleih: | Constantin Film Verleih GmbH |
Produktion: | Hochschule für Fernsehen und Film München, Abt. IV |
Jury-Begründung
Die Luft ist raus aus der Beziehung zwischen zwei jungen Menschen. Und dies vermittelt der Film auch eindrucksvoll: Die Leere im alltäglichen Beisammensein, am Küchentisch, im Wohnzimmer und im Bett. Es ist ein recht stumpfsinniges Leben, das hier vorgeführt wird, auch was das nicht mehr vorhandene Liebesleben anbelangt. Mann geht mit Socken ins Bett und Frau erzählt Mann kannibalische Geschichten, was dieser gar nicht mehr wahrnimmt.Man würde es mehr Beziehungen, die am Ende angelangt sind und dann aus Bequemlichkeit beendet werden, wünschen, noch so die Kurve zu kriegen, wie hier unter Beweis gestellt wird. Auch wenn dann etwas der Zufall mithilft. Briefe an einen Unbekannten und dessen Antworten läuten eine Veränderung im Verhalten der beiden ein. So kann man auch zur Erkenntnis des eigenen Versagens kommen und die Sprachlosigkeit dem Partner gegenüber überwinden. Und wissen die beiden nach dem gescheiterten Rendezvous mit dem Unbekannten/der Unbekannten wirklich nicht, wer dahinter steckte?
Einer Minderheit im Ausschuß war dieser Kurzfilm mit 23 Minuten einfach zu lang geraten, zu moralisch und auch zu absehbar.
Die Mehrheit des Ausschusses war sich aber einig, daß der Film seine Länge braucht, um die Geschichte stimmig aufzubauen. Die beiden ausgezeichnet spielenden Protagonisten sind mit der Hauptgrund, daß das Interesse der Zuschauer nicht nachläßt. Eine gute Kamera und die musikalische Begleitung (Louis Armstrong wieder einmal zu hören, ist ein Genuß!) sind Qualitäten des Films wie auch ein durchdachtes Drehbuch mit angemessenen Dialogen und einigen schönen Einfällen. Ein Lob gilt der liebevoll-detailgenauen Ausstattung, die das etwas chaotische Lebensgefühl des Pärchens gut einfängt.