Fishy
FBW-Pressetext
Verkehrte Welt und doch gar nicht so abwegig. Während die Menschen endlich frei sein können und unbeschwert in den Meeren leben, verbringen Fische ihr Dasein als Zivilisation an Land. Liebevoll dreht Leonore Poth mit ihrem Kurzanimationsfilm den Spieß um, ohne dabei in humorvoller Weise die durchaus weiterhin bestehenden Probleme außer Acht zu lassen. Die Fische, vor allem die junge Fischgeneration, stellt den Verzehr von Menschen im Restaurant in Frage, ein Besuch im Zoo mit einer zirkushaften Menschenschau wird zum skurrilen Spektakel und als ein freier Schwarm Menschen im Meer von einem Trawler erfasst wird, muss es doch eine Möglichkeit geben, den hilflosen Menschen zu helfen. Ohne Dialoge, dafür mit Blubbergeräuschen diskutieren die jungen Fische gegen die Alten und so wird die entworfene Welt zum Spiegelbild unserer Gesellschaft. Wer einen besonderen Platz für den Animationsfilm FINDET NEMO in seinem Herzen hat, wird diesen kurzweiligen Animationsfilm ebenso lieben.
Filminfos
| Gattung: | Animationsfilm; Kurzfilm |
|---|---|
| Regie: | Leonore Poth |
| Drehbuch: | Leonore Poth; David Ungureit |
| Kamera: | Leonore Poth |
| Schnitt: | Katrin Suhren |
| Musik: | Rainer Michel |
| Länge: | 8 Minuten |
| Produktion: | Igerfilm Leonore Poth |
| Förderer: | HessenFilm und Medien; Hessische Kulturstiftung |
Jury-Begründung
Das Erzählmodell „Fish out of Water“ wird in dem unterhaltsamen Kurzfilm FISHY ganz wörtlich umgesetzt: Hier leben die Flossentiere an Land, gehen mit ihren Kindern in den Zoo, machen Urlaub am Meer und verspeisen in der Mittagspause frittierte Baby-Menschen.Doch der bunte und fast naive Stil trügt: Die gezielte Gegenüberstellung von Mensch und Tier lässt einem nach anfänglichem Gelächter schnell die Kehle zuschwellen. Der Kurzfilm ist ganz klar die Einladung, wenn nicht sogar die Aufforderung für ein Gespräch. Über Vegetarismus, Tierwohl, Plastikmüll im Meer und prinzipiell das Verhältnis der Lebewesen untereinander.
Die Botschaft steht eindeutig im Vordergrund, so dass sich die Ästhetik dieser unterordnet. Insbesondere die Tonebene hätte hier nach Ansicht der Jury noch differenzierter ausgearbeitet werden können. Gerade weil sich dieser Kurzfilm an ein jüngeres Publikum richtet, hätte mehr Sorgfalt auf die Entwicklung der (kindlichen) Hauptfigur gelegt werden können.
Die FBW-Jury zeichnet FISHY mit dem Prädikat WERTVOLL aus.