Fisch & Chips

Kinostart: 03.10.96
1996
Filmplakat: Fisch & Chips

Kurzbeschreibung

Zwei arbeitslose irische Freunde möbeln einen vergammelten Kleinbus zu einer fahrbaren Imbißstube auf und machen während der Fußball-WM 1990 das große Geschäft, das ihre Beziehung bedroht.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Komödie
Regie:Stephen Frears
Darsteller:Neili Conrooy; Colm Meaney; Donal O'Kelly; Caroline Rothwell; Ger Ryan
Drehbuch:Roddy Doyle
Buchvorlage:Roddy Doyle
Kamera:Oliver Stapleton
Schnitt:Mick Audsley
Musik:Eric Clapton; Richard Hartley
Länge:100 Minuten
Kinostart:03.10.1996
Verleih:Concorde
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, BBC Films; London Fox Search Light Pictures; Deadly Films Production;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Eindringlich und nuancenreich erzählt der Film von der Bewährungsprobe einer Männerfreundschaft. Durch eine geschickte unaufdringliche Dramaturgie entstehen tragikomische Momente. Im kleinbürgerlichen Milieu sucht der Film trotz Arbeitslosigkeit und aussichtslos erscheinenden Situationen nie das mit einer moralischen Botschaft versehene Klagemoment. Vielmehr richtet sich die Geschichte auf die sehr genaue Beschreibung innerer Welten von Zerrissenheit.
Ohne aufgesetzte äußere Dramatik, spektakuläre Aktionen oder traumatische Ereignisse gelingt es, eine hohe Spannung zu erzeugen. Mit sympathischer Distanz werden die bis in die kleinsten Nebenrollen hervorragend besetzten Figuren begleitet. Ungewöhnlich positiv und weit entfernt von üblichen Funktionszuweisungen und Klischees sind die Rollen der Frauen beschrieben. Außerordentlich eindrucksvoll ist die Darstellung und das Zusammenspiel der beiden Freunde, die, verbunden durch ein inniges Gefühl von kameradschaftlicher Freundschaft, immer wieder an Geld-, Arbeits- und Statusproblemen zu scheitern drohen.
Eine einfühlsame Kameraführung portraitiert die Figuren in ihrem Lebensumfeld, und poetische Bilder tragen die Geschichte behutsam weiter. Kleidung und eine hervorragende Ausstattung unterstreichen den Ausdruck von Befindlichkeiten und fügen sich nahtlos der Geschichte unter. Auch die Musik verzichtet auf simple Begleitmuster oder Lokalkolorit. Sie betont die immer
wieder auftauchende unterhaltsame Fröhlichkeit und Lebensbejahung, in der ideelle über materielle Werte siegen.