Fickende Fische

Kinostart: 15.08.02
2001
Filmplakat: Fickende Fische

FBW-Pressetext

Zart und humorvoll geschilderte Liebesbeziehung zwischen zwei Heranwachsenden, die von der Aidserkrankung des Jungen bedroht ist. Authentisch, poetisch und bewegend.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Jugendfilm
Regie:Almut Getto
Darsteller:Tino Mewes; Sophie Rogall; Annette Uhlen
Drehbuch:Almut Getto
Länge:105 Minuten
Kinostart:15.08.2002
Verleih:Ottfilm Filmverleih
Produktion: Icon Film, WDR; BR;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

„Aufs Sterben warten bringt dich um“ - „aufs Leben warten auch“. Eine hoffnungslos klingende Lebensprognose und das kurze Resümée aus der Sicht eines jungen Lebens als Antwort. Dies am Ende eines sympathischen und stimmigen Films über die Liebesgeschichte zwischen dem 16jährigen Jan und der 15jährigen Nina. Er, verschlossen und scheinbar kommunikationsunfähig. Sie, lebenslustig, quirlig und voller verrückter Ideen. Er wohlbehütet in einer scheinbar intakten Familie, hinter deren Fassade es aber zusehends rumort. Sie in einer Familie ohne Mutter, in der jeder sein Leben lebt. Jan kann Nina für seine Traumwelt, das Reich der Fische, begeistern: die Leichtigkeit des Elements Wasser als Ersatz für die Erdenschwere. Und so finden sie zusammen. Eine verschworene Einheit, die auch Jans HIV-Infektion nur vorübergehend stören kann.

Ein mutiger Film, zwischen hartem Realismus und märchenhafter Überhöhung pendelnd. Ein Film der heiteren wie auch ernsten Momente. Mit authentischen Dialogen, rotzig frech wie auch verspielt-heiter. Die Auseinandersetzung eines jungen Leben mit dem Tod und dem kalten Unverständnis der Eltern einerseits und das Fehlen eines harmonischen Elternhauses und besonders der Mutter andererseits.

Kamera, Montage und Ausstattung verdienen in ihrer Qualität ein Lob. Gelungen ist die Auswahl der Darsteller, besonders in den Rollen von Jan und Nina, hervorragend ihr Spiel und erstaunlich ihre Führung unter der sicheren Regie der Debütantin Almut Getto. Ein ausgefeiltes Drehbuch und eine gute Dramaturgie waren Grundlage für einen Film, der ein junges Publikum ebenso interessieren sollte, wie er älteren Zuschauern unter die Haut gehen wird.