Felicia

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein weiblicher Körper wird gefeiert. In Überblendungen und zur Musik geschnitten werden die Körperregionen eines Akts in fließender Bewegung gezeigt, `mal lyrisch, aber auch mit spannungsvoller Musikbegleitung. Dann verändert sich der Film, naturhafte Pflanzen und Unterwasserszenen kommen ins Bild und nun folgen Schrifteinblendungen, die in einem Aufruf gipfeln, der missbrauchten Mädchen und Frauen Hilfsmöglichkeiten aufzeigen will.

Der Film wirkte auf die Jury gut angelegt und komponiert, zerfällt jedoch in zwei Teile. Es wird nicht deutlich, ob dies bewusst geschieht oder unbeabsichtigt. Seine Botschaft gilt letztlich der Agitation, will informieren, nachdenklich stimmen und kulminiert dann in einem Appell.

Der erste Teil zeigt die idealen, erwünschten, beglückenden Momente. Im zweiten Teil wird in Schrifteinblendungen „die Statistik aufgemacht“, wie vielen Frauen Gewalt angetan wird, und es folgt der dringliche Hinweis, dass es Hilfe gibt. Dieser zweite Teil wirkt filmisch weniger gelungen, kommt von der Abstraktion des Ideals zu den realen Fakten mit Hilfe von Schrifteinblendungen, bedient sich damit eines bekannten und bewährten Mittels didaktischer Filme.

Idee und Umsetzung des Films wurden von der FBW-Jury gewürdigt, ebenso die filmischen Mittel des rhythmischen Schnitts.