Fear

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Dieser spannende Psycho-Thriller zeichnet sich durch eine überlegte Dramaturgie aus, die den Zuschauer zunächst sorgfältig mit den Figuren und ihrem Milieu bekannt macht und dann zielgerecht auf den Konflikt hinführt, der in einem Ausbruch von Gewalt kulminiert. Die Eskalation des Horrors am Ende ist zwar etwas dick aufgesetzt, entbehrt aber nicht einer gewissen Konsequenz. Der Zuschauer wird erschreckt durch den brutalen Angriff auf die Sicherheit und Geborgenheit des amerikanischen Heims.

Beeindruckend sind die Leistungen der Hauptdarsteller. Reethe Witherspoon spielt alle Nuancen einer 16jährigen mit problematischer Vater-Tochter-Beziehung und ihre zwischen Zuneigung und Ablehnung schwankende Haltungen zu dem Jungen. Hervorragend ist Mark Wahlberg als einerseits charmanter Junge mit einer - wohl echten - Sehnsucht nach Wärme, Liebe und Familie, andererseits als brutaler Psychopath. In seinem Spiel vermag er die verschiedenen Seiten seiner Persönlichkeit und die abrupten Stimmungsumbrüche auszudrücken. Daß unter seiner netten Oberfläche eine latente Gefährlichkeit lauert, wird durch diskrete Hinweise im Film früh angedeutet.

"Fear" ist sicherlich nicht ein wichtiger filmischer Beitrag zu den im Film angesprochenen vielfältigen Problemen, aber jedenfalls gut gemachtes Unterhaltungskino.