Father's Prayer
Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm; Kurzfilm |
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Regie: | André Hörmann |
Drehbuch: | Paul Schwarz; André Hörmann |
Kamera: | Thomas Bergmann |
Schnitt: | Vincent Assmann |
Länge: | 12 Minuten |
Produktion: | A&G Hörmann Filmproduktion GbR |
FSK: | 0 |
Jury-Begründung
In der Regie von André Hörmann ist ein bemerkenswerter Film entstanden. Auch wenn es bereits eine große Anzahl von Spiel- und Dokumentarfilmen gibt, die das Boxen zum Thema haben und dabei zugleich soziale Milieustudien vermitteln, ist dieser Kurzfilm keineswegs überflüssig.Mit nüchterner bildhafter Erzählweise werden authentische Einblicke in das Ghetto von Süd Chicago ermöglicht. Zwar steht der (verschlossen wirkende) Sohn Kenny vorwiegend im Blickfeld der Kamera, aber eigentlich erscheint dessen Vater Kenneth Sims als Hauptfigur. Seine Erzählungen und Hoffnungen, (man kann auch sagen: seine Gebete) sind durchaus aufschlussreich. Ein- und Überblendungen bestätigen und ergänzen die Worte. Leider wirken einige Beobachtungen zu flüchtig. Das dokumentarische Material wird dennoch in ästhetisch interessanter Weise dargeboten. Freilich tauchen hierbei auch Fragen und Zweifel auf, die filmintern nicht erschöpfend beantwortet oder ausgeräumt werden. Doch im Rahmen des Kurzfilms werden für ein aufgeklärtes Publikum hinreichend Denkanstöße geboten, die die Suche nach eigenen Antworten stimulieren können. Kann das Boxen wirklich ein Ausweg sein? Oder führen andere soziale Faktoren trotzdem zum Verhängnis?
Jedenfalls legt der Film die Schlussfolgerung nahe, dass schon der von Kenneth Sims Senior gewählte Weg ein Ziel darstellt. In diesem Milieu ist der Versuch, sich durchs Leben zu boxen nachvollziehbar. Die Jury sprach sich für ein Prädikat aus.