Falter
Kurzbeschreibung
Der Film „Falter“ beschreibt die romantischen Anfänge eines posthumanen Zeitalters.Um seinem eintönigen Leben zwischen Arbeit, Sport und Sex einen neuen Sinn zu geben, beschließt Falter selbiges fortan mit einem Androiden zu teilen. Nach einem tragischen Unfall vollzieht sich Falters letzte Metamorphose.
Filminfos
Gattung: | Science-Fiction; Kurzfilm |
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Regie: | Peter Meining; Harriet Meining |
Darsteller: | André M. Hennicke; Michael Kramz; Bernhard Schütz; Denenesch Zoude; Viktor Tremmel; Christina Erdt |
Drehbuch: | Peter Meining; Harriet Meining |
Kamera: | Rebecca Meining |
Schnitt: | Rebecca Meining; Christoph Dechant |
Musik: | Philipp Schwabe |
Länge: | 43 Minuten |
Produktion: | MauserFilm HPM Filmproduktion GbR Harriet und Peter Meining |
Förderer: | HFF München; MDM; Kulturstiftung Sachsen |
Jury-Begründung
FALTER ist eine dystopische Kurzgeschichte, die von der Ablösung des Menschen durch Roboter erzählt. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht, wie sonst so oft im Science Fiction-Genre, auf dem, was die künstliche Intelligenz zu leisten im Stande ist, sondern darauf, welche Emotionen und damit auch welches Kulturverständnis sie zu reproduzieren vermag. André Hennicke spielt einen vereinsamten, isolierten Mann in einer Welt, die nur noch mit Schutzanzug und Atemmaske begangen werden kann und in der die Außenwelt entweder total verödet oder bedrohlich erscheint. Im Privaten versucht Hennickes Figur, "Falter" genannt, verschiedene Gefährten aus, Frauen und Männer; er kann aber zu niemand eine ihn befriedigende Beziehung aufbauen. Schließlich erwirbt er einen Androiden, ein Auslaufmodell, wie man ihm bescheinigt, den er mit Romantik, und einem Sinn für Kunst und Kultur programmieren lässt. Das darauf eintretende Beziehungsglück wird jäh unterbrochen, als ein Flugzeugabsturz nur den Androiden "überleben" lässt – der sich nun seinerseits aus Liebeskummer den Menschen nachbauen lässt...Mit einem Produktionsdesign, das so clever gestaltet ist, dass es manchen Jurymitglieder schon fast manieristisch erschien, spekuliert der Film auf ein Nachdenken, das über die reine Erzählung einer Liebesgeschichte zwischen Mensch und Maschine hinausgeht. Es ist ein guter "Witz", dass am Ende eine Maschine, die der Mensch als Auslaufmodell erworben hat, sich seinerseits das Auslaufmodell Mensch nachbauen lässt. Teile der Jury waren der Meinung, dass der Film doch kaum mehr als eine nette Gedankenspielerei sei, hinter der letztlich weniger stecke als der Film vorgebe, und die man sich geraffter erzählt gewünscht hätte.
Die Jury lobte den sehr prägnanten Stilwillen, die einfallsreiche, visuelle Erzählweise und das Spiel der Darsteller. Kritisiert wurde von einigen eine mangelnde Beiläufigkeit, bei der jeder Detail Beachtung einfordert und dabei die Filmhandlung auch überlade. Die im Titel angelegte Metapher des "Falters"/Schmetterlings, der sich vom starren Zustand der Raupe durch Metamorphose wandelt, erschien einigen Jurymitgliedern zu bemüht und überdeterminiert. Dennoch sei FALTER ein unterhaltsamer Kurzfilm, voll witziger Ideen, der Stoff zum Nachdenken liefere.
Nach eingehender Diskussion bestätigt die Jury gerne die Auszeichnung des Films mit dem Prädikat "wertvoll".